Allein auf Grund des Logos könne man nicht erkennen, welche tatsächlichen Qualitätsstandards hinter einem Produkt stehen würden, so Susanne Bauer von der Arbeiterkammer Steiermark – da müsse man genauer recherchieren und die jeweiligen Kriterien für alle aufgedruckten Gütesiegel nachlesen.
Drei Kategorien
Grundsätzlich gibt es jedoch drei Kategorien, für die sich Gütesiegel finden lassen. „Die eine geht in Richtung Herkunftsangaben – Herkunftsangaben für die Rohstoffe, Herkunftsangaben für den Produzenten. Es gibt kaum mehr ein Lebensmittel, das ohne Herkunftsangabe versehen ist, also fast 100 Prozent. Das nächste sind dann die Produktionsstandards, biologische Produktion, artgerechte Tierhaltung. Und die dritte Linie ist die soziale Linie zu fairem Handel, zur Bezahlung der ArbeitnehmerInnen bzw. zu Arbeitnehmerschutz-Standards“.
Und dann müsse man unterscheiden, ob es sich bei dem Gütesiegel um ein Abzeichen handelt, für das es eine rechtlich geregelte Grundlage gibt oder nicht, so Bauer: „Also, bei dem Gütesiegel kann man auch immer unterscheiden zwischen jenen, die eine rechtliche Grundlage haben – das Biosiegel etwa hat eine Grundlage auf europäischer Ebene, das heißt, dahinter steht auch eine rechtliche Verpflichtung. Und dann gibt es Gütesiegel, die freiwillig sind, wo dahinter ein Verein steht, eine Organisation, die sagt, wir wollen weitergehen und weiter höher gehende Standards in der Produktion haben und das den Konsumentinnen auch vermitteln.“
Hinausgehen über gesetzliche Mindeststandards
Die Wertigkeit eines Gütesiegels hänge also immer davon ab, inwieweit über die gesetzlichen Mindeststandards – etwa des Lebensmittelrechts oder der Tierschutzbestimmungen – hinausgegangen wird und inwiefern diese auch regelmäßig kontrolliert werden.