Der Wasserstoffbus in Graz vor dem Test
ÖBB/Scheiblecker
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Verkehr

Graz hat kein Geld für E-Bus-Forschung

Die Stadt Graz muss sparen – und laut Medienberichten sollte daher die Umstellung der Busflotte auf umweltfreundliche E- und Wasserstoff-Busse auf Eis gelegt werden. Das stimmt so nicht, heißt es nun aber von Stadt und Holding Graz.

In den Medienberichten am Donnerstag hieß es, dass die Stadt Graz die Umstellung der Busflotte auf Eis legen und damit auch Bundesförderung liegen lassen würde.

Vielmehr werde allerdings ein 22 Millionen Euro teures Forschungsprojekt eingestampft: Im Zuge dessen wollte man im Rahmen eines Testbetriebs herausfinden, ob Busse mit Batterien oder Busse mit Brennstoffzellen für Graz der bessere Weg sind; dafür hätte es vom Bund auch 13 Millionen Euro an Förderung gegeben.

Zu teuer für zu wenig Ergebnis

Die finanziell angeschlagene Stadt strich das Projekt nun aber, sagt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne): „Was wir uns derzeit nicht leisten können, ist unterschiedliche Busse zu erforschen – dazu braucht es auch entsprechende Einrichtungen, Werkstätten, Ladestationen.“

Zu teuer sei das Projekt für zu wenig Ergebnis, argumentiert auch Umweltamtsleiter Werner Prutsch: „Wir haben derzeit 230 Maßnahmen im Haus Graz ermittelt, und haben einen sehr guten Überblick, was einzelne Maßnahmen kosten, um eine Tonne CO2 zu vermeiden. Es ist verhältnismäßig teuer, wenn man früh einsteigt in die Thematik und viel Lehrgeld zahlen muss.“

Trittbrettfahrer im besseren Sinn

Trittbrettfahrer im besseren Sinne wolle die Stadt sein, meint Prutsch, nicht selbst testen, sondern andere Städte Bussysteme testen lassen. Damit könne man später einsteigen und dann auch die Bundesförderungen abholen, ergänzt Vizebürgermeisterin Schwentner.

Flottenumstellung kommt jedenfalls

Bei der Holding Graz sieht man es relativ gelassen: „Wir haben 173 Busse im Einsatz, die fahren natürlich weiter. Von diesen 173 Bussen sind seit Sommer schon 17 neue Elektro-Hybrid-Busse im Einsatz – also wir erweitern und modernisieren die Flotte ständig. Es ist ja nur aufgeschoben, es wird auf jeden Fall eine Flottenumstellung kommen“, so Holding-Sprecher Gerald Zaczek-Pichler.