Kinderambulanz LKH Graz
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Gesundheit

Infektionswelle: Nur im Notfall ins Spital

Ärzte rufen dazu auf, Notfallambulanzen nur im Ernstfall aufzusuchen: Die Situation in den steirischen Spitälern sei massiv angespannt – es gebe enorm viele Patienten und zu wenig Personal.

Die Spitäler seien derzeit voll mit Patienten, die an Influenza, CoV oder RS-Viren erkrankt sind. Verschärft wird die Situation durch die Tatsache, dass es derzeit ohnehin schon wenige Pflegerinnen und Pfleger sowie einen Mangel an Ärztinnen und Ärzten gibt – Ambulanzen und Stationen seien voll.

Damit die Versorgung in den Weihnachtsferien gut funktionieren kann, rufen die Spitalsärzte jetzt auf, die Notfallambulanzen auch wirklich nur im Notfall aufzusuchen. Die Spitalsärzte rufen dazu auf, die Möglichkeit nutzen, die Hausärztin oder den Hausarzt aufzusuchen, so verfügbar.

Zum dritten Mal heißt es: Durchhalten

Es sind die dritten Weihnachten hintereinander, so hört man aus den Spitälern, in denen man auf Durchhalteparolen setzt: zuerst Pandemie, jetzt der Personalmangel – Entspannung sei keine in Sicht.

Die derzeitige Infektionswelle bringe die Spitäler an ihre Kapazitätsgrenzen, und die noch dünnere Personaldecke in den Weihnachtsferien – sowohl in den Spitälern selbst als auch bei den niedergelassenen Ärzten – könnte die Situation noch zuspitzen.

„Glauben nicht an Weihnachtsruhe“

Ärztekammerpräsident Michael Sacherer sagt: „Wir sind nicht überzeugt davon, dass wir eine Weihnachtsruhe in den Spitälern haben werden über die Feiertage, davon ist nicht auszugehen. Wir werden wahrscheinlich durchaus eine grenzwertige Arbeitsbelastung erleben in den nächsten Tagen und Wochen.“

Am vergangenen Wochenende etwa seien alle Intensivbetten am LKH-Klinikum Graz besetzt gewesen. Um eine Überlastung zu verhindern, sei man auch auf die Mithilfe der Menschen im Land angewiesen.

Im Spital muss man sich an die Situation anpassen

Nicht nur Patienten sind aufgerufen, Ambulanzen nur in Notfällen aufzusuchen, auch die Spitäler selbst müssen reagieren: Die internen Abläufe müssen schnellstens an die problematische Personalsituation angepasst werden. Bürokratie und Organisatorisches müssten massiv reduziert werden, sagt der Betriebsratsvorsitzende der KAGes, Michael Tripolt: „Alle im Ärzte- und im Pflegebereich haben diesen Beruf ergriffen, um am Patienten zu arbeiten und nicht stundenlange Dokumentationen durchzuführen. Da ist relativ rasch Abhilfe zu schaffen.“

Die Ärzte gehen davon aus, dass die Infektionswelle die Spitäler noch bis in den Jänner hinein weiter belasten werde.