Flüchtlinge halten Plakate mit Protestparolen in die Kamera
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Chronik

Geflüchtete in Hungerstreik getreten

Wieder gibt es Aufregung rund um die „Wartezone“ für Geflüchtete in Spielfeld. Ein Teil der dort untergebrachten Menschen ist am Mittwoch in den Hungerstreik getreten. Sie wollen auf ihre Situation in den Zelten aufmerksam machen.

Rund 30 der insgesamt 70 Geflüchteten, die derzeit in den großen Zelten am Bundesstraßen-Grenzübergang in Spielfeld untergebracht sind, sind Mittwochnachmittag in den Hungerstreik getreten.

Grund dafür sind wochenlange Wartezeiten auf den Weitertransport in feste Quartiere und die Angst, auch über Weihnachten in den Zelten festzusitzen.

„Auf Situation aufmerksam machen“

Kurz nach 16 Uhr machten sich rund 30 der derzeit insgesamt 70 in Spielfeld untergebrachten Geflüchteten auf den Weg zu einem nahe gelegenen Lkw-Parkplatz. Sie kommen großteils aus Kriegs- und Krisengebieten in Syrien und dem Irak und wollen – unterstützt von ehrenamtlichen Helferinnen des Vereins Border Crossing – mit einer Protestkundgebung und einem Hungerstreik auf ihre Situation aufmerksam machen. Omar, einer der betroffenen Geflüchteten, dazu: „Ich komme aus Syrien, aus dem Krieg, und sitze bereits seit 15 Tagen hier im Zelt fest. Ich möchte einfach nur wissen, wie es weiter geht und darum bitten, dass ich noch vor Weihnachten in eine feste Unterkunft darf.“

Geflüchtete treten in Hungerstreik

An der Grenze in Spielfeld sind am Mittwoch rund 30 der insgesamt 70 Geflüchteten in den Hungerstreik getreten. Die Geflüchteten sind in den großen Zelten am Bundesstraßen-Grenzübergang untergebracht. Sie beklagen die wochenlangen Wartezeiten auf den Weitertransport in feste Unterkünfte.

Geflüchtete blicken mit Sorgen auf Feiertage

Viele Menschen würden besorgt auf die bevorstehenden Feiertage blicken, sagt Petra Leschanz von der Organisation Border Crossing Spielfeld: „Für die Menschen hier in den Zelten sind die nahenden Feiertage ein bedrohliches Szenario. Es hat seit Tagen kein Transfer mehr in feste Unterkünfte stattgefunden. Und mit den Feiertagen und auch der Urlaubszeit, die jetzt kommt, ist die Befürchtung da, dass es zu keinen weiteren Transfers bis Jahresende oder auch danach kommen wird. Die Leute sind psychisch zermürbt. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als den Transfer in ein festes Quartier. Besonders beunruhigend für die Personen ist, dass gestern erstmals seit mehreren Tagen auch wieder neue Leute hierher verlegt wurden. Also von Schließung offensichtlich nicht die Spur.“

„Das Schlimmste ist die Ungewissheit“

Das Schlimmste sei die Ungewissheit, sagen die Geflüchteten. Niemand könne ihnen sagen, wie lange sie noch in den Zelten ausharren müssen. Wie lange der Hungerstreik dauern soll, bleibt vorerst offen, denn laut der für die Unterbringung zuständigen Bundesbetreuungsagentur könne man derzeit nicht sagen, wann der nächste Transport in feste Quartiere möglich sei.