Die Gratiszeitung „Die Woche“ organisierte schon im April ein ukrainisch-steirisches Sportfest – mit Nachhaltigkeit: Viele junge Menschen können nun ihre Liebe zum Sport in Vereinen weiter ausleben.
Turnverein als soziale Schnittstelle
Beim ATG Graz hat Trainerin Viktoria Chanterie die 13-jährige Ukrainerin Wassilisa Pascha schnell an die Gruppe herangeführt – Sophia Sagoradniy, die im selben Verein trainiert, hat sich mit Wassilisa angefreundet. Da die Eltern der Österreicherin aus Belarus kommen, hilft sie bei Bedarf als Übersetzerin aus. „Ich bin sehr froh, dass sie hier ist. Sie ist jetzt auch eine sehr gute Freundin von mir geworden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie wieder weg ist“, sagt Sophia über Wassilisa.

Bei den Erzählungen der jungen Gymnastikerin aus Mariupol wird schnell bewusst, was viele Menschen dort erlebt haben: „Kriegsflugzeuge und Raketen sind geflogen, und es kam viel auf einmal. Es war sehr stressig. Wir bekamen einen Anruf, und uns wurde gesagt, wir sollen unsere Sachen innerhalb von zwei Stunden packen und wegfahren.“
Universalsprache Fußball
Aus Kiew geflüchtet ist der Fußballer Artem Marchenko – auch für ihn waren die anfänglichen Erlebnisse im Krieg traumatisierend: „Ich und meine Teamkollegen haben uns gefürchtet, da waren viele Bomben.“

Beim GAK hat der talentierte 17-Jährige mittlerweile einen Jungprofivertrag unterschrieben. „Ich möchte Trainieren und Studieren – momentan mache ich das online – und Deutschlernen“, so Artem. Dieter Elsneg, der sportliche Leiter des GAK, sieht Artem auf mehreren Ebenen als Bereicherung für den Verein an. „Jetzt muss er seinen eigenen Weg gehen, sich weiterentwickeln und hoffentlich bald seine ersten Minuten in der zweiten Liga sammeln. Wir sind sehr froh, dass wir ihn bei uns haben, weil er nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich ein toller Bursche ist“, so Elsneg.