Experten vieler Fachgebiete haben in Aussicht gestellt, dass das Coronavirus irgendwann zu unserem Leben gehören wird – wie die echte Grippe und viele andere Viren auch – und nun scheint es soweit zu sein, sagt der Grazer Infektionsexperte Klaus Vander.
„Das Virus wird uns nicht mehr verlassen – das heißt, wir werden immer Infektionen hiermit haben, aber wir wissen natürlich, dass die Krankheitslast deutlich reduziert ist und wir somit wieder einfach auch in die viel zitierte Normalität über gehen können“, so Vander.
„Impfung war der wesentliche Gamechanger“
Viele Infektionen, die Mutationen des Virus und vor allem die Impfung haben das Coronavirus handhabbar gemacht, sagt Vander: „Die Impfung, sage ich mal, war der wesentliche Gamechanger. Inzwischen ist es ein bisschen schon in Vergessenheit geraten, aber natürlich, die Impfung ist mehr oder minder die Basis, auf der wir jetzt unsere Erfolge feiern. Dadurch, dass eben jetzt die Krankheitslast und damit der Druck auf die Gesellschaft reduziert ist, ist auch die Bereitschaft der Bevölkerung geringer, die Impfung in Anspruch zu nehmen.“
56 Prozent der Bevölkerung sind dreifach geimpft, nur mehr rund 18 Prozent haben sich den vierten Stich geholt – die Steirerinnen und Steirer erscheinen im Bundesländervergleich aber dennoch recht impfwillig und liegen hinter dem Burgenland und Niederösterreich an dritter Stelle.
„Schutzmaßnahmen aufheben“
Schutzmaßnahmen brauche es keine mehr, ist Virologe Klaus Vander überzeugt: „Ich denke, dass man hier in den nächsten Monaten auch darauf reagieren wird müssen, und die Absonderungsverordnung bzw. auch die Meldepflicht wird anpassen müssen, also vermutlich einfach aufheben.“
Pandemie-Ende mit einem „aber“
Der bekannte Berliner Virologe Christian Drosten hat mit der Aussage aufhorchen lassen, dass die CoV-Pandemie seiner Einschätzung nach vorbei sei. In Österreich tätige Fachleute teilen Drostens Befund. SARS-CoV-2 werde sich bei den „gefährlicheren Atemwegserkrankungen“ einreihen, so Virologin Dorothee von Laer gegenüber Ö1. Die gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) warnte, das Virus auch beim Übergang in die Endemie nicht zu unterschätzen – mehr dazu in Pandemie-Ende mit einem „aber“ (news.ORF.at).