Doris Wolkner-Steinberger
Tierwelt Herberstein
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WIRTSCHAFT

Wolkner-Steinberger: „Zoos haben Auftrag“

Mit Jahresende verlässt Doris Wolkner-Steinberger die Tierwelt Herberstein als Geschäftsführerin: Nach 16 Jahren an der Spitze bilanziert sie einen erfolgreichen Weg zu einem neuen Image und sagt, Zoos hätten einen Bildungsauftrag.

2007 übernahm Doris Wolkner-Steinberger die Geschäftsführung der Tierwelt Herberstein. Damals war der Tiergarten krisengeschüttelt – das habe sie glücklicherweise ändern können, so Wolkner-Steinberger: Die Zeit sei herausfordernd, aber auch schön gewesen.

Gut besucht

„Da bin ich sehr stolz darauf. Ich habe ja mit 136.000 Besuchern den Tierpark übernommen – mittlerweile sind es mehr als 240.000 Besucher. Wir haben eine neue Marke entwickelt, und ich denke, dass es uns gelungen ist, mit unserer Herzlichkeit, mit unserem Engagement eine Treue der Besucher zu schaffen – es sind ja immerhin 83 Prozent Steirer bei uns im Tierpark. Und selbst in Zeiten der Pandemie sind bei uns viele Besucher gewesen“, so die scheidende Geschäftsführerin.

Tierpark Herberstein
ORF

Von Hubert bis Sicherheit

Als Meilensteine bezeichnete Wolkner-Steinberger bestimmte Tierarten, aber auch bauliche Maßnahmen: „Meilensteine waren sicherlich, dass wir als erste Tierart in der Tierwelt Herberstein den Brillenbären angesiedelt haben – Hubert ist der Liebling der Besucher. Aber es wurde auch sehr viel saniert und investiert im Tiergarten, im Sinne der Qualität für die Tiere, was Zäune und Gehege betrifft. Und wir haben im Jahr 2009 auch die Gastronomie selbst betrieben, weil es sehr wichtig war für die Besucher.“

Die Tierwelt Herberstein war so der erste Zoo mit Zertifizierung in Österreich. „Wir haben zuerst einmal alle Gehege evaluiert, welche Größe, wie viele Tiere sind in den Gehegen, die Zaunhöhen, die Futterstellen, die Qualität stand ganz im Vordergrund – und das haben wir laut dem Bundesartenschutzgesetz geschafft. Und wichtig war auch die Sicherheit für unsere Mitarbeiter, dass auch Barrieren geschaffen wurden, damit man mit dem Tier keine Konfrontation hat und dass nichts passiert“, so Wolkner-Steinberger.

Bildungsauftrag

Zoos seien aus ihrer Sicht auch heutzutage eine wichtige Institution, sagt Wolkner-Steinberger: „Sehr wichtig meines Erachtens, weil man Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, weiter züchten kann und diese Tiere natürlich auch den Kindern, vor allem den Schulen, näherbringen kann. Es gibt so viele Wiener Kinder, die nicht einmal noch eine Ziege gestreichelt haben. Wir haben eine Art Bildungsauftrag. Es sind ja immerhin 20.000 Schüler jedes Jahr in der Tierwelt Herberstein.“