Zwei Frauen sitzen vor Computern und telefonieren über Headsets.
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Gesundheit

Gesundheitshotline 1450 nicht nur für Covid-Fragen

Seit Wochen sorgen multiple Infektionswellen für überfüllte Ambulanzen und Ordinationen. Um das System zu entlasten, gibt es eigentlich die Gesundheitshotline 1450 – doch viele glauben, diese Nummer sei nur für CoV-Fälle reserviert.

Das Gesundheitstelefon 1450 gibt es in der Steiermark schon seit 2019. Bekannt wurde das Service, das in der Landesleitstelle des Roten Kreuz in Graz-Straßgang angesiedelt ist, aber erst als „Coronahotline“ in den Pandemiejahren.

Obwohl es hier von Beginn an um Gesundheitsberatung in allen Bereichen geht – durchgeführt von diplomiertem Pflegepersonal in Kooperation mit Ärztinnen und Ärzten –, glauben viele nach wie vor, dass 1450 nur für Covid-Infektionen zuständig sei.

Bekanntheit der Hotline hilft Spitälern

„An dem muss wieder gearbeitet werden. Es ist österreichweit die Aufgabe, dass die 1450 wieder zu dem bekannt gemacht wird, was sie ist, nämlich eine Gesundheitshotline, die Gesundheitsberatung zur Verfügung stellt“, erklärte Michael Koren vom Gesundheitsfonds Steiermark.

1450 nicht nur für CoV-Fälle

Aufgrund der aktuellen Infektionswellen sind viele Spitäler überlastet. Um das Gesundheitswesen zu entlasten, wurde das Gesundheitstelefon 1450 eingerichtet. Viele glauben jedoch, die Nummer wäre nur für CoV-Fälle gedacht.

Gerade in Zeiten überfüllter Ambulanzen, wie derzeit etwa auf der Kinderklinik im Grazer LKH, sei die telefonische Gesundheitsberatung ein wichtiger Entlastungsfaktor. Oft gehe es um eher leichte Infektions-Symptome, die man auch zu Hause behandeln könne. Um Corona geht es in den Gesprächen der durchschnittlich mit 20 Beraterinnen und Beratern besetzten Hotline mittlerweile nur mehr in etwa 40 Prozent der Fälle.

Die Auslastung sei ähnlich wie in Vor-Pandemiezeiten, sagte Michaela Hansl, Leiterin des Gesundheitstelefons: „Wir sprechen jetzt im Durchschnitt von 500 Anrufen pro Tag. Je nach Wochentag sind die Auslastungen unterschiedlich.“

Überforderung in Spitzenzeiten

500 anrufende Personen sei eine Zahl, die man grundsätzlich problemlos bewältigen kann. Dass es dennoch Beschwerden über lange Wartezeiten gebe, liege vor allem an der Konzentration der Anrufe auf wenige Stunden in der Früh und am Abend: „Es gibt Spitzenzeiten, wo alle zu uns hereinwollen. Da können wir es leider nicht verhindern, dass Leute auch abgeworfen werden. Gemeinsam könnten wir das gut meistern, wenn man einfach versucht, uns über den Tag verteilt zu erreichen. Wir sind immer da“, führte Hansl fort.

Etwas außerhalb der Stoßzeiten komme man fast immer sofort durch, heißt es. Seitens des Landes will man die Bekanntheit des Gesundheitstelefons im kommenden Jahr mit einer Kampagne weiter verbessern.