Viele Menschen in der Grazer Herrengasse
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Chronik

Bevölkerung vor Jahreswechsel pessimistisch

Zum dritten Mal in Folge ist die Neujahrsumfrage von Pessimismus geprägt: erst die CoV-Pandemie, dann der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die Teuerung. Laut einer Umfrage blickt nur ein Viertel der Befragten zuversichtlich ins neue Jahr.

Was im kommenden Jahr auf einen selbst zukommen wird, weiß man nicht. Dennoch blickt man zumeist skeptisch ins neue Jahr. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IMAS, das seit 1972 zum Jahreswechsel nach der Grundstimmung fragt.

„Wir erleben derzeit leider einen Fortbestand des Dauertiefs der letzten beiden Jahre. Wir haben dreimal hintereinander Tiefstwerte, die wir eigentlich in allen Jahrzehnten der letzten Bereiche nie gemessen haben“, erläuterte Paul Eiselsberg von IMAS.

Nach Corona sind heuer Teuerung und Ukraine-Krieg Hauptgründe für die pessimistische Stimmung. Nur ein Viertel der Befragten blickt demnach optimistisch in die Zukunft. Das unterstreicht eine Umfrage des ORF Steiermark zu dieser Thematik in der Grazer Innenstadt. „Das Jahr 2022 war für jeden eine große Herausforderung, ich glaube, 2023 wird es nicht besser werden“, sagte ein Passant.

Wohlstand nicht nur an Materielles koppeln

Um in schwierigen Zeiten mehr Zufriedenheit zu erlangen, rät Psychologin Susanne Grohs-Schlager zu einer Selbstreflexion, die auf das Positive abzielt: „Eine Möglichkeit ist, dass man nicht immer nach dem Glück, sondern nach der Zufriedenheit strebt. Diese ist viel langanhaltender. Ein Tipp ist, dass man schaut, dass man etwas, was man mag, in sich findet, was nicht an äußere Faktoren gekoppelt ist. Das macht dann gleich eine gute Stimmung und gibt ein bisschen Hoffnung.“

Außerdem rät die Expertin, Wohlstand nicht länger nur über Materielles zu definieren, sondern auch über Gesundheit oder gemeinsame Familienzeit. Auch das könne zu einer zufriedeneren Grundstimmung beitragen.