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pixabay/Dennis 112
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Verkehr

Zahl der steirischen Verkehrstoten gestiegen

Im Jahr 2022 sind österreichweit 369 Menschen auf den Straßen ums Leben gekommen, das ist der drittniedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 70 Jahren. Wieder gestiegen ist die Zahl der Todesopfer hingegen in der Steiermark.

Laut vorläufiger Statistik des Innenministeriums sind bundesweit nur in den Jahren 2020 und 2021 mit 344 bzw. 362 Verkehrstoten weniger Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen als im Jahr 2022. Die Zahl der Kinder im Alter bis 14 Jahre, die starben, war mit 14 jedoch doppelt so hoch wie 2021, da waren es sechs. Bei den Fußgängern stieg die Zahl von vier im Jahr 2021 ebenfalls auf 14 im Vorjahr an. Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2022 hingegen kein Verkehrsteilnehmer ums Leben, 2021 waren es drei – mehr dazu in 369 Verkehrstote im Jahr 2022 (oesterreich.ORF.at).

Wieder mehr Verkehrstote in der Steiermark

Auf Bundesländerebene offenbaren sich gegenüber der Opferbilanz aus dem Vorjahr große Unterschiede in der Entwicklung. So ging die Zahl der Verkehrstoten in Kärnten, Oberösterreich und Salzburg zurück, während sie etwa in der Steiermark wieder angestiegen ist – kamen im Jahr 2021 noch 50 Menschen ums Leben, was der niedrigsten Anzahl an Verkehrstoten seit Bestehen der Unfallstatistik entsprach, waren es 70 im Jahr 2022.

Das seien laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zwar noch immer deutlich weniger Todesopfer als vor 20 Jahren, wo noch 183 Menschen auf den steirischen Straßen ums Leben kamen, dennoch sieht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer Handlungsbedarf: „Die Verkehrssicherheitsmaßnahmen auf Landesebene sowie in den Gemeinden und Städten wirken. Die traurige Unfallbilanz des Jahres 2022 ist aber ein Auftrag, weitere Maßnahmen zu setzen, um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren.“

Handy am Steuer als Vormerkdelikt gefordert

Auf Bundesebene wird etwa gefordert, dass das Handy am Steuer zum Vormerkdelikt wird. Denn bei den vermuteten Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle machten Unachtsamkeit bzw. Ablenkung mit 25,6 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt von nicht angepasster Fahrgeschwindigkeit mit 22,7 Prozent und Vorrangverletzung mit 19,8 Prozent.

Für die Verkehrssicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern sei in den Gemeinden und Städten laut VCÖ mehr Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet und eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung gefragt. Für die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer fordert der VCÖ den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur.

Ministerium kündigt weitere Schwerpunkte an

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erinnerte in diesem Zusammenhang an ein neues „Raserpaket“, das derzeit im Nationalrat behandelt werde. „Im kommenden Jahr werden wir außerdem einen Schwerpunkt bei der Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger setzen. Gerade der Radfahrverkehr hat in den letzten Jahren stark zugenommen und bedarf daher besonderer Aufmerksamkeit“, wurde Karner in der Aussendung am Sonntag weiter zitiert.