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Kleine Skigebiete haben heuer zu kämpfen

Bei Frühlingstemperaturen schmilzt vielen Skigebieten aktuell die Daseinsgrundlage davon. Ohne künstliche Beschneiung wäre oft kein Skibetrieb möglich. Besonders kleinere Skigebiete in tieferen Lagen sind betroffen.

Auf keine vier Frosttage zum Beschneien kommt Thomas Gauss vom Skigebiet Gaberl in der laufenden Saison, die seit Dienstag aufgrund des anhaltenden Tauwetters eingestellt wurde. „Die Hauptpiste wäre noch zu befahren gewesen, aber die Liftspur hat den Geist aufgegeben – das wäre zu gefährlich gewesen“, erklärte Gauss in einem Interview mit dem ORF Steiermark.

Energiekosten existenzgefährdend

Immer kürzer werden die Kältephasen, in welchen ausreichend Kunstschnee produziert werden kann. Kleinere Skigebiete haben zudem häufig zu wenige Schneekanonen, um in kurzer Zeit ausreichend zu beschneien. Außerdem drücken laut Gauss die Energiekosten: „Seit 1. Jänner überlegen wir uns in der Branche dreimal, ob es nicht besser ist, die Schneekanonen nicht anzuwerfen.“

Die Betreiber der Aflenzer Bürgeralm verzichten gänzlich auf Kunstschnee. Auf 1.500 Meter ist der Skibetrieb für Kinder noch möglich, Erwachsene werden mit dem Lift zum Wandern auf den Berg gebracht. Zum Einsatz von Schneekanonen im eigenen Skigebiet sagte Geschäftsführer Günther Essenko: „Sicher nicht. Diese Kosten möchte ich nicht haben und das kannst du nicht auf den Kunden umlegen.“

Preiserhöhung als Folge

Im Familienskigebiet Wenigzell laufen auf der künstlich beschneiten Skipiste Kinderschulkurse. Skiliftbetreiber David Hammerl hat die Preise für Kinder nicht erhöht, doch die nächste Stromrechnung dürfte ihn zum Aufschlag zwingen. „Wir werden erst am Ende des Monats sehen, wo wir wirklich hinkommen. Aber es wird bestimmt eine enorme Belastung sein und das hätte zur Folge, dass wir die Liftpreise nächstes Jahr wieder erhöhen müssten“, so Hammerl.

Aufgrund der Schneekanonen ohne Probleme läuft der Skibetrieb am Salzstiegl und auf der Weinebene. Hier konnten die wenigen kalten Nächte genützt werden, um ausreichend Schnee für die Pisten zu erzeugen.