Koralpe von oben
Kurt Stüwe / Ruedi Homberger
Kurt Stüwe / Ruedi Homberger
Umwelt

Milder Winter hat weitreichende Folgen

Der Winter kommt heuer in großen Teilen des Landes nicht in Fahrt und laut Meteorologen soll sich daran in naher Zukunft auch nichts ändern. Die hohen Temperaturen und der geringe Niederschlag könnten den Experten zufolge weitreichende Folgen haben.

Seit Mitte Dezember hat sich eine überdurchschnittlich warme und trockene Wetterphase eingestellt. Für den Meteorologen Alexander Podesser von der Geosphere Austria (ehemals ZAMG) ist das nicht gewöhnlich: „Das Ungewöhnliche ist, dass es schon so lange dauert, nämlich diese trockene Phase und vor allem, dass es so warm ist – das sind schon Rekordwerte.“

Nicht nur den Schneekanonen auf den Pisten geht schön langsam das Wasser aus, so Podesser: „Man hat in vielen Gebieten eigentlich schon das Pulver, wenn man so will, verspritzt. Es sind die Speicherteiche ziemlich leer.“

Auswirkungen im Frühjahr

Die anhaltende Trockenheit könnte aber viel weitreichendere Folgen für das Grundwasser und die Landwirtschaft haben. „Wenn sich jetzt nichts Wesentliches ändert – also da müsste der Winter schon ordentlich zuschlagen, mit Niederschlägen und Schneefall, der dann im Frühjahr abschmelzen kann – dann schaut es im Frühjahr wieder schlecht aus“, sagte Podesser.

Derartige Wetterlagen werden häufiger

Auch für den Klimaforscher Ulrich Foelsche vom Wegener Center Graz ist die jetzige Zeit außergewöhnlich. Die Häufigkeit solcher Extremwetter-Ereignisse nehme aber signifikant zu. „Die derzeitige Wetterlage ist ein Extremfall. So etwas beobachtet man sehr selten. Allerdings sehen wir eine Tendenz dazu, dass solche länger andauernden Wetterlagen einfach häufiger werden. Und das ist eine Entwicklung, wo der Klimawandel durchaus eine Rolle spielt“, erklärte Foelsche. Zumindest für die nächsten zwei Wochen sagen die Meteorologen aktuell keine Änderung der Großwetterlage voraus. Es bleibt somit zu trocken und zu warm.