Richard Rauch
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Wirtschaft

Gastronomie braucht künftig Spezialisierung

Im „Steiermark Heute“-Neujahrsgespräch spricht der Haubenkoch Richard Rauch über die derzeit schwierige Lage in der Gastronomie. Er selbst setzt trotz schwieriger Zeiten auf Innovation und Tradition und erzählt, was er für den Schlüssel zum Erfolg hält.

Aktuell gibt es in der Gastronomie etwa 24.000 offene Stellen. Viele wollen nicht mehr in dieser Branche arbeiten.

Haubenkoch Richard Rauch sieht aber dennoch nicht schwarz: „Essen und trinken müssen die Leute immer“, sagte er zuversichtlich im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller.

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 6.1.2023

Schwierige Lage als Chance nutzen

Man müsse sich in schwierigen Zeiten wie diesen umstellen. Veränderungen seien zwar schwierig, aber dadurch würden andererseits oft auch neue Türen aufgehen, so der Gastronom. „Man muss manchen Dingen Chancen geben, viel probieren, innovativ sein, mutig sein, neue Konzepte oder neue Dinge ausprobieren.“

Derzeit komme es in erster Linie darauf an, gute Mitarbeiter zu haben, um den Gästen auch eine gute Dienstleistung anbieten zu können, sagte Rauch. Inwieweit man die Teuerung an den Kunden weitergeben könne, sei ein schmaler Grat. Man müsse vernünftig und gut kalkulieren. Für gute Qualität würden Kunden auch gewillt sein, mehr auszugeben. So könne Gastronomie in Zukunft funktionieren, so der Koch.

ORF-Chefredakteur Wolfgang Schaller im Neujahrsgespräch mit Haubenkoch Richard Rauch

Sowohl Mitarbeiter als auch Gast seien wesentlich, um einen Betrieb wirtschaftlich führen zu können. Ein glücklicher Gast würde wiederkommen. Und für Mitarbeiter müsse es ein attraktives Arbeitszeitmodell geben. Ein guter Koch sei zu wenig. Man müsse auch ein guter Gastronom und ein guter Gastgeber sein. Das Service müsse passen, die Freundlichkeit, die steirische Herzlichkeit. Nur dann könne ein Betrieb erfolgreich sein.

„Klare Ausrichtung ist Schlüssel zum Erfolg“

Wohin die Reise der Gastronomie gehen werde, dazu sagte Rauch, es werde bestimmt eine Spezialisierung geben müssen. „Ich glaube, dass es eine Neuausrichtung der Mittagsgastronomie geben sollte. Das Zeitfenster wird immer kürzer. Homeoffice ist ein Thema. Oder Erlebnisgastronomie: Für drei Stunden tauche ich in ein besonderes gastronomisches Erlebnis ein. Ich glaube, das könnten Zukunftskonzepte sein. Aber klare Ausrichtung wird der Schlüssel zum Erfolg sein.“