Jeder, der möchte, kann zu allem seine Meinung und auch seine Bewertung abgeben – so funktioniert das Internet. Diese Kommentare können manchmal hilfreich sein, man sollte sie aber jedenfalls mit Vorsicht genießen – wie man an folgenden Beispielen sehen kann.
Verwirrung um die Zeiger des Grazer Uhrturms
Nimmt man etwa das Grazer Wahrzeichen, den Uhrturm, so findet man rund 6.000 Bewertungen. Im Durchschnitt bekam der Uhrturm 4,8 von fünf möglichen Sternen – er gefällt also den meisten sehr gut. Allerdings gilt das nicht für alle, denn es gibt auch Bewertungen mit nur einem Stern. Begründet wurde das so: „Die Zeiger sind vertauscht, und das Ziffernblatt ist verschoben. Also nicht in der Mitte. Wisst ihr nicht, wie eine Uhr aussieht?“ Einem anderen Besucher, der das Grazer Wahrzeichen ebenfalls nur mit einem Stern bewertete, wurden die vertauschten Zeiger sogar zum Verhängnis: „Zeigt seit Jahren die falsche Uhrzeit an. Bin zu spät zum Bewerbungsgespräch gegangen.“
Die Zeiger des Uhrturms sorgen übrigens schon seit Jahrhunderten für Verwirrung und das ganz mit Absicht. Ursprünglich gab es nur einen weithin sichtbaren großen Zeiger für die Stunden, der Zeiger für die Minuten kam erst später dazu. Da es wichtiger war aus der Entfernung die Stunden richtig ablesen zu können, blieb man dabei, dass der größere Zeiger die Stunden anzeigt.
Dachstein „zu hoch“ und „zu kalt“
Eine weitere Attraktion in der Steiermark, der Dachstein-Gletscher, wurde im Internet über 650 Mal bewertet und hat mit 4,7 Sternen ebenfalls eine sehr gute Note. Natürlich gibt es auch für diese Naturschönheit Ein-Stern-Bewertungen. Bemängelt wurde etwa: „Es war zu kalt, und das Internet war nicht gut“ oder „Der Berg war zu hoch. Könnte tiefer sein.“
„Themenverfehlung“ Nationalpark
Der Nationalpark Gesäuse ist ebenfalls ein Naturjuwel in der Steiermark. Ein User bezeichnete ihn jedoch als „absolute Themenverfehlung. Da saust viel zu wenig. Auch das Wasser war zu kalt“.
Die Basilika in Mariazell wurde im Internet mit 4,7 Sternen bewertet, über 6.100 Rezensionen wurden bisher abgegeben. Auch für dieses Highlight gab es jedoch Ein-Stern-Bewertungen, etwa weil das „Bier zu warm“ war oder „leider kein WLAN in der Kirche“.
Der Wein in der Südsteiermark war „zu gut“
Die Südsteirische Weinstraße ist auch ein besonders beliebter Ausflugsort in der Steiermark: Die Steirische Toskana bekam ebenfalls besonders hohe Bewertungen von den Internet-Usern. Aber auch hier fand mancher ein Haar in der Suppe: „Wein war zu gut. Ich konnte nicht mehr mit dem Auto heimfahren. Taxinummer habe ich nicht gewusst und bin dann 30 Minuten zu Fuß heim gegangen“, schrieb ein Besucher erbost und gab nur einen Stern als Bewertung.
Und selbst das Landesstudio Steiermark des ORF wurde im Internet bewertet – von rund 200 Usern mit einer durchschnittlichen Note von 4,5. In diesem Fall sticht eine Fünf-Sterne-Bewertung hervor: „Von der Eingangstür bis zu den einzelnen Abteilungen: freundlich, fröhlich. Fast würde man meinen, man möchte hier auch arbeiten.“