Gleichstellung – Gleichberechtigung
Pixabay
Pixabay
Soziales

Frauengleichstellung: Noch viel Luft nach oben

„Gleichstellung in Zahlen“ heißt ein am Dienstag präsentierter Bericht der Landesstatistik über die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in der Steiermark. Demnach verbesserte sich die Situation für Frauen in einigen Teilbereichen, es gebe aber dennoch viel Luft nach oben.

Auf insgesamt 185 Seiten werteten die Fachleute der Landesstatistik die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in der Steiermark umfassend aus – und im Vergleich zur letzten entsprechenden Erhebung vor zehn Jahren sei in Sachen Gleichstellung zumindest in Teilbereichen wie etwa der Hochschulbildungsquote etwas weitergegangen.

„Inzwischen gibt es mehr Frauen als Männer, die einen Hochschulabschluss haben – 14 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer“, sagte der Leiter des Landesstatistik-Referats, Martin Mayer. Auch sei der Einkommensunterschied bei Vollzeitbeschäftigung von 18 auf rund 15 Prozent gesunken.

Nach wie vor viele Frauen wirtschaftlich abhängig

In den meisten anderen Bereichen allerdings habe sich laut Statistik nur wenig an der Benachteiligung von Frauen geändert, betonte Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Wo gibt´s Luft nach oben? In der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen gibt es auf jeden Fall Luft nach oben. Warum ist das so wichtig? Wir sehen, dass Frauen oft in der Altersarmut landen, wir sehen, dass Frauen oft von Gewalt betroffen sind und sich aber von dem, der Gewalt ausübt, oft nicht trennen können, weil sie wirtschaftlich abhängig sind.“

Frauengleichstellung: Noch viel Luft nach oben

„Gleichstellung in Zahlen“ heißt ein am Dienstag präsentierter Bericht der Landesstatistik über die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in der Steiermark. Demnach verbesserte sich die Situation für Frauen in einigen Teilbereichen, es gebe aber dennoch viel Luft nach oben.

Umso wichtiger sei es, Frauen – etwa auch nach der Karenz – so schnell wie möglich wieder in Vollzeitbeschäftigung zu bringen, sagte Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) – man habe für heuer mit dem AMS spezielle Stiftungen zum raschen Wiedereinstieg geplant.

Über 40 Prozent weniger Pension als Männer

Denn vor allem bei den Themen Abhängigkeit und Altersarmut sei dringender Handlungsbedarf gegeben, so Kampus: „Das hat mich erschüttert! Wenn man sich vorstellt, dass Frauen in der Steiermark in der Pension um über 40 Prozent weniger bekommen als Männer, kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Das heißt: Es braucht Unterstützung in der Care-Arbeit, in der Kinderbildung, in der Pflege, in der Betreuung.“

Forderung: Pensionssplitting

Dringend gefordert wäre auch die verpflichtende Einführung des so genannten Pensionssplittings, betonen beide Landesrätinnen, also die Aufteilung der Penionsansprüche in einer Partnerschaft während der Karenzzeiten. Das stehe zwar auf Bundesebene im Regierungsprogramm, sei aber bisher nicht umgesetzt worden.