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Wissenschaft

Grazer Minisatellit gegen Klimawandel startklar

Nach jahrelanger Entwicklungszeit hat die TU Graz am Dienstag den nächsten in Graz gebauten Nano-Satelliten präsentiert. Gebaut im Auftrag der europäischen Weltraumkommission ESA, soll er aus dem All Daten für den Kampf gegen den Klimawandel liefern.

Der neue Satellit hört auf den – im wahrsten Sinn des Wortes schönen – Namen „PRETTY“ und ist in etwa so groß wie eine Milchpackung – daher wird er in Fachkreisen den sogenannten „CubeSats“ zugeordnet.

Kleiner Satellit mit großer Aufgabe

Der Nanosatellit hat aber eine große Aufgabe: Der rund 4,6 Kilogramm schwere Raumflugkörper wird in einer polaren Umlaufbahn in einer Höhe von rund 565 Kilometern Höhe die Erde mindestens ein Jahr lang umfliegen und soll dabei Daten liefern, die dann in weiterer Folge helfen, den Klimawandel zu beobachten und auch zu bekämpfen, so TU Graz-Projektleiterin Manuela Wenger: „Die Mission dieses kleinen Satelliten wird sein, dass wir mehrere Informationen bezüglich Meereshöhen und Eisdicken erhalten. Wie verhält sich überhaupt die Polarregion? Und wie nehmen die unterschiedlichen Eisdicken über die Zeit ab?“

„PRETTY“
ORF

Schon fünf Zentimeter Höhenunterschied in der Meereshöhe oder der Eisdicke an den Polen kann „PRETTY“ aus 570 Kilometer Höhe messen. Bewerkstelligt wird das mit einem sogenannten Reflektormessverfahren. Empfangen werden die Messdaten in der Satellitenstation der TU Graz und werden dann im Auftrag der ESA an eine Forschungsgemeinschaft – etwa nach Norwegen – weitergegeben.

Grazer Minisatelliten gegen Klimawandel startklar

Nach fast zehn Jahren Entwicklungszeit hat die TU Graz am Dienstag den nächsten in Graz gebauten Nano-Satelliten präsentiert. Gebaut im Auftrag der europäischen Weltraumkommission ESA, soll er aus dem All Daten für den Kampf gegen den Klimawandel liefern.

Start ins All noch im Frühjahr geplant

Der Kleinsatellit soll an Bord einer „Vega C“-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana abheben. Beim ersten kommerziellen Start der neuen Trägerrakete am 21. Dezember 2022 gab es jedoch technische Probleme. „Wir rechnen und hoffen nach wie vor auf einen Start im neuen Quartal“, erklärte am Dienstag Heinrich Fragner, Projektleiter bei Beyond Gravity Austria. Beyond Gravity hat das Reflektometer konzipiert und entwickelt; dabei wurde von der TU Graz entwickelte Hardware verwendet.

Für den neuen Cubesat wurden rund 2,5 Mio. Euro bereitgestellt. Österreich finanziert Programme der ESA mit und ermöglicht österreichischen Betrieben so, sich für Aufträge im Rahmen der ESA-Missionen zu bewerben.