In den Spitälern herrscht Ärzte- und Personalmangel, es fehlen immer mehr Kassenärzte, und es wird über Bettensperren und Aufnahmestopps geklagt.
Die erarbeitete Strategie der Grünen liefert dazu jetzt Verbesserungsvorschläge und setzt auf mehreren Ebenen – von der Finanzierung bis zum Personal – an. Die Vorschläge wurden nach mehreren Touren durch die steirischen Bezirke erarbeitet und nun im „Grünen Plan für eine gesunde Steiermark“ zusammengefasst. „Mit dieser Strategie wollen wir jetzt aktiv an die Menschen herantreten und ins Gespräch kommen, wir bitten um Feedback, was es sonst noch braucht und werden unser Wissen in die Debatten einbringen“, so der Grüne Gesundheitssprecher Georg Schwarzl.
„Es braucht echte und nachhaltige Veränderungen“
„Im europäischen Vergleich sind die gesunden Lebensjahre der Bevölkerung bei uns gering. Wir brauchen früher Pflege, weil wir nicht genug in die Gesundheit und Vorsorge investieren“, sagte die Klubobfrau der Grünen, Sandra Krautwaschl. Laut den Grünen brauche es „echte und nachhaltige Veränderungen“, um die drängenden Probleme im Gesundheitswesen zu lösen.
Schlüssel zu einer nachhaltigen Gesundheits- und Pflegeversorgung sei demnach die „Finanzierung des Systems aus einer Hand“. So sei etwa der Personalschlüssel in der Pflege in jedem Bundesland anders geregelt.
Vereinheitlichung der Leistungen
Die anstehenden Finanzausgleichsverhandlungen mit dem Bund sollten aus Grünen-Sicht für eine Vereinheitlichung der Leistungen und eine Vereinfachung der Finanzierungsströme genützt werden. Man wünsche sich eine Einigung über „einen adäquaten österreichweiten Pflegeschlüssel ebenso wie einen Schlüssel für die gemeinschaftlich genutzte Infrastruktur“. Gefordert wurde, dass die Steiermark diesen Wunsch auch in die Landeshauptleute-Konferenz einbringt.
Personal ist Schlüssel zum Erfolg
Ausreichend Personal sei für das Funktionieren des Gesundheitssystems Grundvoraussetzung: „Da brauchen wir Daten“, betonte Schwarzl. Gefordert wird eine Bestandsaufnahme über den Personalmangel in den einzelnen Bereichen, die Klärung, für welche Ausbildung der größte Bedarf besteht, eine Anhebung des Personalschlüssels in der Pflege, um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen sowie Entlastung des Pflegepersonals durch unterstützende Hilfsdienste.
Um den Personalmangel im medizinischen Sektor zu bekämpfen, sollten für Ärzte in Ausbildung außerdem weitere attraktive Stipendienprogramme angeboten werden.
Mit Prävention an die Zukunft denken
Laut den Grünen sollten auch in die Prävention mehr Mittel fließen – im Bereich der Frühförderung ebenso wie Ernährungsschulung in Kindergärten. Der Ausbau von Tageszentren müsse forciert und die wohnortnahe Unterstützung durch Gesundheits- und Krankenpfleger und -pflegerinnen (Community Nursing) langfristig etabliert werden. „Hier geht es darum, dass dieses neue Angebot über die ersten drei Jahre hinaus weiterbestehen kann“, so Krautwaschl.