Das betagte Paar aus einer kleinen Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung wurde zwischen Mitte November und Dezember 2022 täglich zwei- bis dreimal von vermeintlichen Polizisten angerufen: Es soll „Einbrüche in der Nachbarschaft“ gegeben haben.
Goldmünzen übergeben
Nun habe man zwei Bandenmitglieder gefasst; um weitere Täter festnehmen zu können, wolle man das Ehepaar als „Lockvogel“ benützen: Die beiden – 81 und 88 Jahre alt – wurden angewiesen, Bargeld und extra im Auftrag der Täter angekaufte Goldmünzen direkt im Nahbereich ihres Wohnhauses in einem Plastiksack bzw. einer Tasche abzulegen und zu übergeben.
„Kommissar Steiner von Interpol“
Zur Betonung der Glaubwürdigkeit meldete sich ein gewisser „Kommissar Steiner“ von Interpol Wien mit norddeutschem Akzent; zusätzlich erhielt das Paar gefälschte Schreiben der Oberstaatsanwaltschaft Wien: Darin wurde versichert, dass mögliche finanzielle Verluste abgesichert wären. In Wahrheit allerdings gehörte das alles zum Betrug.
Insgesamt gab es drei Übergaben. Die Pensionisten verloren laut einer Aussendung am Donnerstag einen beträchtlichen Teil ihrer Ersparnisse, denn zusätzlich gelang es den Betrügern auch noch, Fernzugriffe auf das Konto des Ehepaares durchzuführen und Geld an diverse ausländische Konten zu überweisen. Wie genau das möglich war, werde noch ermittelt, hieß es am Donnerstag.