Chronik

Telemedizin noch heuer im Rettungsdienst

Im steirischen Rettungsdienst soll noch im Jahr 2023 die sogenannte Telemedizin zum Einsatz kommen. Dabei geht es um die Verbindung von Rettungswägen zu Notärzten per Telefon oder Videotelefonie. Dadurch soll das bestehende Notarztsystem unterstützt werden.

Im Juli 2022 hat das Land Steiermark verkündet, dass künftig im Rettungsdienst auf Telemedizin gesetzt werden soll – mehr dazu in Telemedizin: Notarzthilfe künftig per Telefon (12.7.2022). Vitalparameter des Patienten – beispielsweise Blutdruck, EKG oder Sauerstoffsättigung – sollen via Bild und Ton an einen Tele-Notarzt, der nicht unmittelbar am Einsatzort ist, übertragen werden.

Ein Fahrzeug mit Tele-Einrichtung pro Bezirk

„Es geht in erster Linie darum, für den Fall, dass ein Notarzt entweder nicht vorhanden ist oder zu lange braucht, um zu einem Einsatzort zu gelangen, es einfach gelingt, auf diese Art und Weise schneller notfallmedizinisches Fachwissen zum Patienten zu bringen“, erklärte Harald Eitner, Leiter der Abteilung für Katastrophenschutz im Land Steiermark.

Künftig soll in jedem Bezirk ein Rettungsfahrzeug mit entsprechender Übertragungsausrüstung und speziell geschulten Notfallsanitätern im Einsatz sein. Dennoch könnten Notärzte dadurch nicht ersetzt werden, sagte Eitner: „Es wird auch in Zukunft Notärzte brauchen. Die Telemedizin ist sozusagen eine Ergänzung zum Bestehenden. Wir werden auch selbstverständlich keine Notarztstützpunkte deswegen aufgeben. Das Ziel ist, die notfallmedizinische Versorgung zu verbessern.“

Entlastung für Spitäler angestrebt

Dass Telemedizin ein zukunftsträchtiges Modell ist, bestätigte auch der steirische Kardiologe Stefan Pötz von HerzMobil Steiermark, einem Projekt, bei dem Menschen mit Herzschwäche telemedizinisch überwacht werden: „Aus klinischer, kardiologischer Sicht kann ich das nur zu 100 Prozent befürworten. Wir haben hier sehr, sehr gute Erfolge in der Steiermark schon erzielen können.“

Ziel sei es laut Pötz, die Spitalsambulanzen zu entlasten. Außerdem könne Telemedizin in Zukunft eine gute Schnittstelle zwischen niedergelassenen Ärzten und Spezialambulanzen in Spitälern sein, so der Kardiologe. So könnte ein optimales Netzwerk für die Versorgung und Überwachung von Patienten geschaffen werden.