Gleisbaumaschine
APA/TU GRAZ/Helmut Lunghammer
APA/TU GRAZ/Helmut Lunghammer
Verkehr

TU Graz macht Gleisbaumaschinen klimafit

Zwar gilt die Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel, die Maßnahmen zur Instandhaltung der Gleise sind aber nicht immer klimafreundlich. Eine Umstellung auf alternative Antriebssysteme könne schädliche Emissionen reduzieren, zeigt eine Studie der TU Graz.

Die ÖBB wollen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 28 Milliarden Euro in den Bahnausbau investieren. Mehr Schienenverkehr bedeutet gleichzeitig auch mehr Instandhaltungsmaßnahmen – wie das Schleifen der Schienen – und die dafür verwendeten Maschinen stoßen laut TU Graz oft sehr viele schädliche Emissionen aus.

Die riesigen Spezialbaumaschinen werden überwiegend mit Dieselmotoren angetrieben. Laut Aussendung der TU Graz benötigen große Gleisbaumaschinengruppen, die eine Länge von mehreren hundert Metern erreichen können, bis zu 1.000 Liter Diesel pro zu bearbeitendem Gleiskilometer. Dem Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft der TU Graz zufolge werden durch die Gleisinstandhaltungsarbeiten der ÖBB jährlich 9.600 Tonnen CO2-Äquivalente produziert.

Gleisbaumaschine
APA/TU GRAZ/Helmut Lunghammer
Die riesigen Maschinen verursachen enorme Emissionen

In einer Studie hat das Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft der TU Graz gemeinsam mit dem Bahnbaumaschinen-Hersteller Plasser & Theurer die Möglichkeiten untersucht, wie sich deren Emissionen reduzieren lassen bzw. nach passenden fossilfreien alternativen Antriebstechnologien gesucht.

Alternative Antriebe funktionieren

Zusätzlich analysierte das Institut im Zuge eines Projektes mit dem Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) die gesamte Flotte von rund 3.000 Nebenfahrzeugen in Deutschland, um ein optimales Umstiegsszenario zu alternativ betriebenen Maschinen zu erarbeiten. Die Studienergebnisse bestätigen die Anwendbarkeit von alternativen Antriebssystemen für Gleisbaumaschinen.

ÖBB wollen alte Flotte austauschen

Auf Grundlage eines an der TU Graz entwickelten Berechnungsprogrammes ergaben sich unterschiedliche Lösungen: Gut 35 Prozent der gewaltigen Maschinen könnten demnach ihren Energiebezug elektrisch – über die Oberleitung – abdecken. „Jedenfalls die energieeffizienteste Lösung“, so Matthias Landgraf vom Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft der TU Graz.

Vonseiten der Bahngesellschaften steige das Bewusstsein für die Notwendigkeit, negative Umweltauswirkungen zu verringern. Wie Plasser & Theurer bereits angekündigt hat, beliefert man die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit 56 emissionsarmen Hochleistungs-Instandhaltungsfahrzeugen im Wert von rund 250 Mio. Euro. Die ÖBB wollen damit ihre rund 30 Jahre alte Flotte modernisieren.