Nach zwei Wintern ohne Grippewelle ist die heurige Welle ungewöhnlich massiv. Zusätzlich führen viele grippeähnliche Erkrankungen dazu, dass überdurchschnittlich viele Patienten die Krankenhäuser und Arztpraxen aufsuchen. Ab 21. Jänner soll daher für etwas mehr als zwei Monate ein neues Angebot geschaffen werden.
„Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu entlasten und die Versorgung speziell in den ländlichen Regionen zu verbessern, führen wir kurzfristig Abendordinationen an Wochenenden und Feiertagen ein. Den Steirerinnen und Steirern steht damit auch samstags und sonntags in der Ordination ab 15.00 Uhr ein diensthabender Arzt bzw. eine Ärztin zur Verfügung“, erläuterte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.
Grippewelle soll abgefedert werden
Die von der Gesundheitsplattform Steiermark beschlossene Maßnahme startet im Rahmen des Bereitschaftsdienstes am Samstag, 21. Jänner 2023. „Spezielle Herausforderungen erfordern rasche Lösungen. Als Vertreter der Österreichischen Gesundheitskasse begrüßen wir gerade während der heuer besonders heftigen Grippewelle jede Maßnahme, mit der die ärztliche Versorgung der Bevölkerung verbessert werden kann", erklärten die Vorsitzenden des steirischen ÖGK-Landesstellenausschusses, Vinzenz Harrer und Josef Harb. Die erweiterten Öffnungszeiten an Wochenenden würden dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Drei Stunden Dienst am Abend
„Die diensthabenden Ärztinnen und Ärzte dokumentieren die Patientinnen- und Patientenfrequenzen der Abenddienste über ihre Handy-App. So ist es uns laufend möglich, das Angebot an den Bedarf anzupassen, der sich abhängig vom Infektionsgeschehen verändern wird“, erläuterte Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark.
Die Öffnungszeiten der Abendordinationen sind Samstag, Sonn- und Feiertag von 15.00 bis 18.00 Uhr. Die Maßnahme läuft in allen steirischen Regionen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, in Graz haben bereits seit 1. Juli 2022 zwei Abendordinationen geöffnet. Diese Maßnahme ist bis 31. März 2023 befristet, da bis dahin von einer Abschwächung der Grippewelle ausgegangen wird.
Das Honorar für den Drei-Stunden-Bereitschafts-Ordinationsdienst beträgt 700 Euro. Die Gesamtkosten der Abendordinationen im Projektzeitraum (maximal 20 Dienste) für 26 Regionen betragen daher insgesamt 364.000 Euro. Diese werden zu gleichen Teilen von den Krankenversicherungsträgern und dem Gesundheitsfonds Steiermark getragen. Die bestehenden Ordinationsdienste bleiben von dieser Regelung unberührt.