Der Strommarkt ist in Bewegung, vieles ist derzeit unklar. Leo Lehr von der E-Control rät dennoch zur Besonnenheit: „Weil jetzt im Jänner auch zum ersten Mal seit langer Zeit die Situation ist, dass Neukunden-Angebote durchaus konkurrenzfähig sind in vielen Gebieten mit den Produkten von Bestandskunden. Deshalb würden wir prinzipiell empfehlen, wenn es möglich ist, abzuwarten und vielleicht noch nicht sofort einen Vertrag mit einem langen, fixierten Preis abzuschließen.“
Unterschiedliche Tarifoptionen
Die beiden größten Stromanbieter des Landes, Energie Steiermark und Verbund, gehen momentan bei Neukunden unterschiedliche Wege. Der Verbund setzt bei allen neuen Vertragsabschlüssen auf einen fixen Preis von knapp 40 Cent pro Kilowattstunde. Bei der Energie Steiermark orientiert man sich, wie die meisten Stromlieferanten, am tagesaktuellen Strompreis für Neukunden.
„Letztlich muss es der Kunde natürlich selbst entscheiden. Wobei man aber sagen muss, dass im Moment die gesamte Strompreissituation durch die Strompreisbremse deutlich abgefedert wird“, meinte Urs Harnik, Sprecher der Energie Steiermark.
Anfragen auf 120.000 pro Monat verdoppelt
Der Energiepreis im Jänner hält derzeit bei rund 44,40 Cent, lag im Dezember darunter, könnte aber, wenn es kälter wird, deutlich steigen. Bei weiterhin mildem Wetter ist aber auch ein Sinken des Preises möglich. Diese Unsicherheit ist auch bei den Kunden spürbar, sagte Harnik: „Die Anfragen in unserem Kundencenter haben deutlich zugenommen. Sie haben sich mehr als verdoppelt. Wir haben über 120.000 Anrufe pro Monat.“
Da derzeit auch viele neue Anbieter in den Markt strömen und die Situation sensibel bleibt, hat die E-Control gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde eine Strompreis-Taskforce eingerichtet. Diese soll den Energiemarkt in den kommenden Monaten genau beobachten, um mögliche Misswirtschaft früh zu unterbinden.