Gebäck, Suppen oder Teigwaren – all diese Speisen könnten künftig Insektenpulver enthalten. Eine EU-Verordnung erlaubt, dass entfettetes Pulver aus Hausgrillen von einer in Vietnam tätigen Firma auch als Zutat verwendet werden darf. Insektenpulver enthält viel Eiweiß und könnte daher als Proteinquelle in Lebensmitteln eingesetzt werden.
„Wird noch länger dauern“
Laut Ernährungsexperte Fritz Treiber von der Uni Graz könnten diese für Europa ungewohnten Inhaltsstoffe einmal Standard werden, jedoch nicht allzu bald: „Da entscheidet der Markt. Ja, es kann sein, dass ein paar Anbieter sagen, ich will diese spezielle Proteinmischung aus Insekten verwenden, um mein Produkt hervorstechen zu lassen. Aber großflächig wird es bei uns noch länger dauern.“

Wenn der Markt vorhanden sei, werde es aber Anbieter geben, so Treiber. Grundsätzlich gelten Insekten als klimafreundliche Eiweißalternative zu Tieren. „Insekten produzieren eigentlich in Bezug auf ihre Körpermasse sehr viel Protein im Vergleich zu dem, was sie als Futter brauchen. Deswegen lohnt es sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr, dass man eine Insektenfarm macht und damit Protein gewinnt.“
Gleichzeitig werde wesentlich weniger CO2 erzeugt. Der Einsatz an Futtermitteln ist deutlich geringer als bei Schweinen, Rindern und Geflügel. Weder brauche es große Wassermengen noch viel Getreide oder ähnliches Futter.
Genaue Kennzeichnung notwendig
Die Zutat müsse laut dem Ernährungsexperten allerdings gekennzeichnet werden: „Es steht jetzt nicht groß oben. Es steht hinten auf der Zutatenliste oft der lateinische Name. Aber der sagt den Menschen ja nichts.“ Außerdem brauche es laut Treiber einen Hinweis darauf, dass diese Zutat allergische Reaktionen hervorrufen kann, wenn man gegen Krebs- und Weichtiere oder Hausstaubmilben allergisch ist.