zwei Lehrlinge
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Wirtschaft

Lehre wird immer beliebter

Fast 5.000 junge Steirerinnen und Steirer haben sich im Vorjahr für eine Lehre entschieden – das sind etwa 43 Prozent der 15-Jährigen. Das bedeutet eine weitere Steigerung zum Vorjahr, in dem es bei den Lehrlingen schon einen Rekordzuwachs von fast 10 Prozent gab.

Genau 4.832 junge Steirerinnen und Steirer begannen im Vorjahr eine Lehre. Mehr als 1.900 entschieden sich dabei für eine Metalltechnik-Lehre – der Top-Lehrberuf in der Steiermark; im Einzelhandel stiegen etwa 1.600 in den Lehrberuf ein.

„Die Ausbildungsqualität ist im Steigen“

Besonders erfreut ist man bei der steirischen Wirtschaftskammer darüber, dass sich deutlich über 40 Prozent der 15-Jährigen für den Karriereweg Lehre entschieden – und das, obwohl auch Fachschulen mit starkem Marketing um die Jugendlichen rittern, so Gottfried Krainer, Lehrlingsbeauftragter in der Wirtschaftskammer: „Das ist ein sehr guter Wert. Wir würden den gerne noch weiter ausbauen, und die Betriebe investieren, ganz extrem und sehr, sehr viel. Die Ausbildungsqualität ist im Steigen – so viel attraktive Ausbildungsplätze wie im Moment hat es sicher schon lange nicht mehr gegeben.“

Dennoch Nachwuchssorgen

Die Zahl der Betriebe, die Lehrlinge ausbildet, ist in der Steiermark mit über 5.000 hoch. Aber trotz der guten Zahlen aus dem Vorjahr herrscht ein Rittern um den Nachwuchs: Ende des Jahres waren über 1.200 Lehrstellen offen – und das bei nur etwa 700 Lehrstellensuchenden. 250 Firmen schlossen sich deshalb zur Plattform „Zukunft Lehre Österreich“ zusammen: Sie fordern etwa ein Klimaticket für alle Lehrlinge und eine Stärkung des Erasmus-Auslandsprogramms für Lehrlinge.

Hauptproblem Demografie

Nimmt man alle Lehrlinge in Ausbildung zusammen, zeigte sich 2022 in der Steiermark ein leichter Rückgang um 1 Prozent auf 15.200. Hintergrund ist hier der Wegfall geburtenstarker Jahrgänge: „Ja, das ist eindeutig – der Hintergrund ist die demografische Entwicklung. Die Demografie macht es einfach extrem schwer, dass der Markt noch besser funktioniert, weil es gibt da mal nur mehr halb so viele Jugendliche wie noch vor 40 Jahren – und es gibt so viele offene Lehrstellen in der Steiermark, wie es vorher noch nie gegeben hat. Der Markt ist extrem dynamisch, die Betriebe sind ganz extrem auf der Suche“, so Krainer.

Dieses Problem werde die Wirtschaft in den nächsten Jahren begleiten, heißt es, und es sei an der Zeit, dass man einen zeitgemäßen Begriff für die Lehrmädchen sucht, denn ihr Anteil steigt – auch in den technischen Berufen.