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Wirtschaft

Ärger um Straßenbahnwerbung in Graz

Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) hat in der Steiermark wie auch in anderen Bundesländern aktiv nach Pflegepersonal für Wien geworben – in Graz konkret auf einer Straßenbahn. Das hat wiederum bei der KAGes für große Empörung gesorgt.

Wiener Spitäler suchen auf einer Grazer Straßenbahn nach neuem Personal in der Pflege – wohl wissend, dass es auch in der steirischen Landeshauptstadt einen eklatanten Mitarbeitermangel in diesem Bereich gibt.

Das „Wildern“ in fremdem Revier des Wiener Gesundheitsverbundes empfindet Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der KAGes, als Provokation: „Man war höchst empört, weil es die Entsolidarisierung eines Österreichs in einer Situation zeigt, in der wir näher zusammenstehen und kooperativ sein sollten.“

Wenig Einverständnis beim WIGEV

Beim Wiener Gesundheitsverbund versteht man die Aufregung in der Steiermark nicht. „Das nehmen wir zur Kenntnis. Dass sich jemand beleidigt oder angegriffen fühlt, ist natürlich nicht schön und das war natürlich nicht das Ziel“, so Nina Brenner-Küng von der Öffentlichkeitsarbeit des WIGEV.

Wiener Gesunheitsverbund wirbt in anderen Ländern

Der Wiener Gesundheitsverbund hat in mehreren Bundesländern für Pflegepersonal in Wien geworben. Das hat unter anderem bei der Steirischen Krankenkassengesellschaft für große Empörung gesorgt.

Die besagte Straßenbahn beschäftigt mittlerweile auch die Politik, die das Gespräch mit der Firma Ankünder – jene Firma, die für derartige Werbungen zuständig ist – suchen wird. „Bei solchen Buchungen soll künftig sensibler vorgegangen werden. Wir wollen nach Möglichkeit solche Werbeaktionen in der Stadt Graz nicht haben“, erklärte der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ).

Werbedeal sei rechtens gewesen

Vonseiten der Firma Ankünder lässt man ausrichten: „Der Auftrag hat weder gegen geltende Gesetze, eine Thematik des Menschenrechtsbeirats und auch nicht gegen die Richtlinien des Werberats verstoßen. Somit wurde der Auftrag angenommen und konnte auch gar nicht abgelehnt werden.“ Der Vertrag mit dem Wiener Gesundheitsverbund ist mittlerweile ausgelaufen und somit ist auch die Werbung auf der Straßenbahn nicht mehr zu finden.