„Rainbows“
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Soziales

Teuerung verhindert Begleitung von Kindern

Der Verein Rainbows, der Kindern und Jugendlichen in familiär schwierigen Zeiten hilft, schlägt Alarm: Viele Eltern können sich aufgrund der Teuerung die professionelle Begleitung für ihre Kinder nicht mehr leisten.

Wenn sich die Eltern trennen, aber auch wenn Kinder und Jugendliche eine nahe Bezugsperson durch eine Krankheit oder einen Unfall verloren haben, bietet der Verein Rainbows Hilfe an.

Begleitung dauert mehrere Monate

Im März starten neue Gruppenangebote, die Begleitung dauert vier bis fünf Monate. Die Kosten für einen Turnus betragen 358 Euro – ein Betrag, den sich viele nicht mehr leisten können, sagte Xenia Hobacher, Leiterin von Rainbows Steiermark: „Wir merken, dass die Eltern zunehmend unsicher sind, ob sie das Angebot bei uns in Anspruch nehmen sollen. Sie wissen, dass es sehr hilfreich ist, dass es notwendig ist und wägen ab, ob sie das Geld für den Skikurs, für den Schwimmkurs oder für ein Rainbows-Gruppenangebot verwenden sollen.“

Kinder stehen mit einer Begleiterin im Kreis und halten ein Plastiksegel mit Lufballons.
Rainbows

Ermäßigungen sind möglich

Anfragen gebe es viele, doch die tatsächlich betreuten Kinder seien aus besagten Gründen weniger geworden, heißt es von Rainbows. Bei finanziellen Schwierigkeiten gebe es Ermäßigungen für die Betroffenen.

„Das bringt uns aber in die Situation, dass wir auch schauen müssen, dass wir als Organisation weiterhin bestehen können und unser Personal finanzieren können“, so Hobacher. Deswegen richtet Rainbows einen Appell an die Politik, die Förderungen zu erhöhen.

Kinder bleiben länger im Konfliktfeld

Aber auch an die Eltern richtet die Rainbows-Leiterin einen Appell, nicht am falschen Platz zu sparen: „Prävention ist tausendmal besser und günstiger als die Folgeerscheinungen.“

Es gebe zudem einen weiteren Aspekt der Teuerungswelle, erläutert Hobacher: Es dauere länger, bis es zur räumlichen Trennung der Eltern komme – Wohnungen seien teurer geworden, was die Wohnungssuche erschwere. Doch gerade bei Scheidungen sei für Kinder eine rasche räumliche Trennung wichtig, damit sie nicht im Konfliktfeld seien. Im vergangenen Jahr begleitete Rainbows Steiermark 300 Kinder in Krisenzeiten.