Ernest Kaltenegger
APA/Erwin Scheriau
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Politik

KPÖ durch Kaltenegger zum Wahlerfolg

Genau vor 20 Jahren, am 26. Jänner 2002, hat die Kommunistische Partei bei der Grazer Gemeinderatswahl einen fulminanten Wahlsieg mit knapp 21 Prozent der Stimmen eingefahren. Im Vorjahr waren es bereits 29 Prozent. Den Grundstein für den Erfolg hat Ernest Kaltenegger gelegt.

Ohne die ehemalige Galionsfigur der Grazer Kommunalpolitik, Ernest Kaltenegger, wäre es wohl kaum zu einem Revival der Kommunisten in der Steiermark gekommen.

Kaltenegger zog 1998 in die Grazer Regierung ein. Er war Wohnbaustadtrat, machte sich als Helfer für Mieter einen Namen und spendete mehr als die Hälfte seines Einkommens als Politiker für soziale Zwecke – an diesen Brauch halten sich bis jetzt alle KPÖ-Mandatare.

Plötzlich auch andere Unterstützer

2003 erreichte Kaltenegger bei der Grazer Gemeinderatswahl knapp 21 Prozent. Mit diesem Ergebnis habe man nicht gerechnet, sagt Kaltenegger heute: „Was schon spürbar war: eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung. Menschen, die eigentliche früher mit der KPÖ nie etwas zu tun gehabt haben, waren plötzlich an unserer Seite im Wahlkampf, haben uns geholfen.“ Bei der steirischen Landtagswahl im Herbst 2005 war Kaltenegger Spitzenkandidat der KPÖ, die mehr als sechs Prozent der Stimmen erreichte und damit erstmals seit 1970 wieder in einen österreichischen Landtag eingezogen ist.

Kaltenegger und Kahr
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Ernest Kaltenegger und Elke Kahr nach dem Wahlerfolg 2021

Seit dem Vorjahr hat Graz mit Elke Kahr eine KPÖ-Bürgermeisterin: „Also nicht zu meinen Lebzeiten hab ich mir gedacht, dass das der Fall sein wird“, sagt Kaltenegger. Kahr selbst ergänzt: „Ernest Kaltenegger hat es geschafft, mit politisch ganz wichtigen Themen, wie dem Wohnen, alleine den Grundstein für alle weiteren Erfolge gelegt zu haben. Auch für meinen.“

„Auch andere Bundesländer werden folgen“

Den Erfolg führt Kaltenegger auf Glaubwürdigkeit zurück: „Die Menschen müssen einfach das Gefühl haben, hier stimmen Wort und Tat überein.“ Die Sympathien für die KPÖ sind ein steirisches Phänomen, bei der letzten Nationalratswahl dümpelten die Kommunisten bei unter einem Prozent. Noch, glaubt Kaltenegger, der die KPÖ nämlich auch in anderen Bundesländern im Kommen sieht.