Vom System werden die Wetterdaten von steirischen Messstationen zur Berechnung des Schneedeckenaufbaus verarbeitet. Diese Daten sollen den Lawinenkommissionen etwa in Situationen helfen, in denen es die Wetterlage ihnen erschwert, ins Gelände zu gehen.
„Das ist ein Modell, das die Schichten in der Schneedecke sehr detailliert berechnen kann. Diese Wetterstationsdaten entstehen dort in unmittelbarer Nähe von den Lawinenstrichen. Das heißt, wir haben lokale Daten, die in dieses Modell mit eingebunden werden. Und aus dem Modell bekommen wir dann eben ein Schneeprofil zum jetzigen Zeitpunkt“, sagte Veronika Hatvan vom steirischen Lawinenwarndienst der GeoSphere Austria.
24-Stunden-Vorhersagen
In das System werden auch Wetterprognosedaten wie etwa erwartete Neuschneemengen und Wind eingespielt. So ist es laut Hatvan möglich, die Entwicklung der Schneeprofile bis zu 24 Stunden vorherzusagen: „Und das ist natürlich besonders in Situationen, wo ein Wetterwechsel stattfindet, eine relevante Information. Dann kann man sich schon vorbereiten: Okay, morgen muss ich mir die Schneedecke genauer anschauen.“
System soll Kommissionen nicht ersetzen
Larissa – das ist der Projektname des Systems – sei ein zusätzliches Werkzeug, welches man gerne annehme, so Herwig Neuhold, Obmann der Lawinenkommission Vordernberg: „Im Zuge dieses Programmes bekommen wir automatisch, wenn man so will, ein Ampelsystem. Das Programm schlägt uns sogar vor: Eine Beurteilung der Lawinenkommission vor Ort wäre jetzt zu empfehlen oder nötig. Das ist schon eine wesentliche Verbesserung für uns.“ Von beiden Seiten wurde betont: Das System solle nur lokale Einschätzungen unterstützen und keinesfalls die Arbeit der Kommissionen ersetzen oder automatisieren.