Fliegendes Taxi
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Innovative Flug-Konzepte an HTL Kapfenberg

Die Luftfahrt ist eine boomende Branche. In der HTL Kapfenberg werden junge Ingenieurinnen und Ingenieure für diese Wirtschaftssparte ausgebildet, wie neulich beim „Tag der Luftfahrt“ zu sehen war.

Dass die Luftfahrtbranche zu den wachsenden Wirtschaftsbereichen zählt, spiegelt sich in Zahlen und Fakten wider: Die europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol etwa rechnet bis 2030 mit einer Verdoppelung der europaweiten Nachfrage nach Luftverkehrsdienstleistungen im Vergleich zu 2008.

Viele jungen Leute aus der Steiermark, die später einmal in dieser Branche beruflich tätig sein wollen, setzen ihre ersten Schritte in der HTL Kapfenberg. Der dort angebotene Schulzweig „Luftfahrt-Aviation“ ist längst über die Grenzen hinaus bekannt. Für neue potenzielle Schülerinnen und Schüler gab es am Donnerstag beim „Tag der Luftfahrt“ die Möglichkeit, in diese Sparte hineinzuschnuppern.

Der gesamte Flugzeugbau abgedeckt

„Wir sind Luftfahrt, Technik und Besonderheit. Es geht wirklich um den Flugzeugbau, angefangen von Form der Karosserie, der Leichtbauweise, über die ganze Bionik und die Steuerelemente“, erklärte Schuldirektorin Anke Lammer. Im Mittelpunkt der Luftfahrtmesse standen unter anderem verschiedene Werkstätten, eine flugtaugliche Saab 105, ein Segelflugzeug und ein Leichtflugzeug, das von den Schülerinnen und Schülern selbst gebaut wurde.

„Jetzt, zwei Jahre später, sind wir fast fertig damit. Es fehlen nur mehr ein paar Kleinigkeiten und jetzt geht es dann mehr in Richtung gesetzliche Zulassung. Wir wollen dann schauen, dass wir mit Mitte und Ende des Jahres eigentlich dann damit fertig sind und die ersten Testflüge machen“, so der Schüler Dominik Prinz.

Ein fliegendes E-Taxi

Ein weiteres Highlight war ein elektrisches Flugtaxi, das völlig autonom gesteuert von einem Computersystem – also ohne einen eigenen Piloten – Personen transportiert. „Das ist ein Blick in die Zukunft – aus mehreren verschiedenen Gründen. Erstens, das ganze Ding fliegt elektrisch und somit CO2-neutral, was definitiv ein grüner Fußabdruck für die Zukunft ist. Das Zweite ist Urban Mobility. Heute mit Stau auf den Straßen ist es sehr, sehr schwer, selbst in einer Stadt von A nach B zu kommen. Hier bin ich wesentlich flexibler und schneller und man muss sich lösen vom zweidimensionalen Denken in der Luft“, meinte Luftfahrttechniker Helmuth Höller.

„Tatsächlich fliegen heute schon beinahe 100 Stück in China, die zu touristischen Zwecken im Einsatz sind. In Europa geht man davon aus, dass man in zehn bis 15 Jahren immer mehr und vermehrt die Urban Mobility auch im Einsatz haben wird“, prognostizierte Luftfahrttechniker Roland Teubenbacher.