Schneebrett Lawine
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Wetter

Hohe Lawinengefahr durch Wind und Schnee

Sturmböen auf den Bergen und Neuschnee sorgen in Teilen der Steiermark seit Dienstag für erhebliche Lawinengefahr. Vor Skitouren oberhalb der Waldgrenze wird gewarnt, denn bereits ein einzelner Wintersportler könnte ein Schneebrett auslösen.

Dienstagfrüh wurden in Mariazell Windspitzen um die 90 km/h gemessen, am Präbichl waren es Böen mit bis zu 80 km/h; der Nordwestwind legt den Prognosen zufolge im Laufe des Dienstags noch weiter zu, sodass mit Windspitzen von bis zu 100 km/h gerechnet wird. Das, in Verbindung mit bis zu 30 Zentimeter Neuschnee, lässt die Gefahr von Triebschneeablagerungen und damit auch die Lawinengefahr in der Steiermark deutlich steigen.

Erhebliche Lawinengefahr oberhalb der Waldgrenze

Oberhalb der Waldgrenze herrscht aktuell Warnstufe drei, also erhebliche Lawinengefahr; das gilt etwa für das Hochschwab- und Dachsteingebiet, die Ennstaler und die Eisenerzer Alpen sowie das Tote Gebirge. Hier reicht bereits ein Tourengeher, um eine Lawine auszulösen. Unterhalb der Waldgrenze gilt mäßige Lawinengefahr.

Entlang der Alpennordseite schneit es laut Prognosen bis Dienstagvormittag, dann lässt der Niederschlag zwar vorübergehend nach, bis zum Abend wird der Schneefall aber wieder intensiver. Am Mittwoch ist es in den Bergen erneut wechselhaft und teils stürmisch. Vor allem an der Alpennordseite gehen im Tagesverlauf einige Schneeschauer nieder. Der Wind weht abermals teils stürmisch. Dadurch sei laut Lawinenwarndienst auch mit einem weiteren Anstieg der Lawinengefahr zu rechnen.

Um die Lawinensituation noch besser vorhersagen zu können, hat GeoSphere Austria ein auf Wetterdaten basiertes System zur Unterstützung der Lawinenkommissionen entwickelt, das derzeit in der Steiermark erprobt wird – mehr dazu in Lawinenkommissionen testen Analysesystem (26.1.2023).

Warnung vor unvorbereiteten Skitouren

Erfahrene Skitourengeher raten aktuell dazu, sich Skitouren wohl zu überlegen, diese aber jedenfalls gut zu planen und sich vorab immer über die aktuelle Lage auf der Homepage des Lawinenwarndienstes Steiermark zu informieren. Erst am Wochenende war es zu mehreren Lawinenabgängen in den Niederen Tauern im Bezirk Murau gekommen – auch sie waren durch Skitourengeher ausgelöst worden. Eine Frau wurde verschüttet, konnte von ihren Begleitern aber aus den Schneemassen ausgegraben werden – mehr dazu in Frau bei Krakau von Lawine erfasst (29.1.2023).