Um die hohe Inflation im Euro-Raum zu bekämpfen, hat die EZB am Donnerstag bereits die fünfte Erhöhung des Leitzinses bekannt gegeben. Neben steigenden Kreditzinsen bringen diese Erhöhungen auch eine Rückkehr der Sparkonten und der Bausparverträge, wie unter anderem eine Erhebung des Vergleichsportals Durchblicker zeigt.
Deutlich mehr Abschlüsse als im Vorjahr
Allein bei diesem Online-Portal seien im Jänner sechsmal so viele Sparverträge abgewickelt und dreimal so viele Bausparer abgeschlossen worden wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Entwicklung bestätigte auch Markus Kohlmaier, Obmann der steirischen Finanzdienstleister: „Der Bausparer war ja in den letzten Jahren nicht gerade beliebt wegen seiner Verzinsung. Und wenn die Sparzinsen steigen, die Einlagenzinsen und mit der staatlichen Prämie, kann es natürlich wieder interessanter werden.“
Im direkten Zusammenhang damit stehe das Bauspardarlehen, so Kohlmaier: „Es hat die ersten 20 Jahre einen Zinsdeckel von sechs Prozent, dann ist Schluss. Höher können die Zinsen nicht steigen. Und die Voraussetzung dafür ist ein Bausparvertrag. Also gewinnt dies an Attraktivität.“
Nächste Erhöhung des Leitzinses in Aussicht
Die steirischen Finanzdienstleister vermitteln auch Kredite. Hier steige der Beratungsbedarf mit jeder Leitzinserhöhung. „Wir haben einige Kunden, die nach wie vor in variablen Zinsen sind, wo sich immer wieder die Frage stellt: Soll man es aussitzen? Hier muss man den individuellen Fall betrachten, aber bei jedem, bei dem es jetzt schon knapp ist, sollte man sich ernsthaft überlegen, ein Angebot bei seiner Bank einzuholen“, so Kohlmaier.
Eine Pauschalaussage, ob variabel oder fixverzinst derzeit die bessere Variante ist, sei nicht zu treffen. Und diese Entwicklung dürfte sich noch weiter verstärken. Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März hat die EZB bereits eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt.