Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß
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„Sonntagsgespräch“

Bogner-Strauß: Mehr Studienplätze gegen Personalnot

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) fordert eine Aufstockung der Studienplätze an den Medizin-Unis. Sie soll zur Entlastung des Personalmangels im Gesundheitsbereich beitragen. Mit einer Entspannung sei erst in drei bis vier Jahren zu rechnen.

Die Probleme rund um den Personalengpass im steirischen Gesundheitsbereich haben in dieser Woche die Schlagzeilen dominiert und am Dienstag im Landtag zu einem Misstrauensantrag der FPÖ gegen die zuständige Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) geführt. Dieser ist mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS abgelehnt worden.

Im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch nimmt die Landesrätin ausführlich zu den Problemen Stellung und fordert unter anderem einmal mehr eine deutliche Aufstockung der Studienplätze an den Medizin-Universitäten.

„Es braucht mehr Studienplätze“

Im Pflegebereich habe Bogner-Strauß in den letzten drei Jahren die Ausbildungsplätze fast verdoppelt. Man wisse, dass viel Personal im Pflegebereich fehle: „Aber es fehlt uns auch an Ärzten und Ärztinnen. Wenn ich nur in die KAGes schaue: Es fehlen uns acht Prozent der Ärzte und Ärztinnen und es fehlen uns acht Prozent des Pflegepersonals. Und deshalb bin ich auch der Meinung, dass die Studienplätze aufgestockt werden sollten.“

Die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Standort attraktiver machen durch Stipendium

Auf die Frage, ob man die Studenten nach ihrer Ausbildung auch werde halten können, wenn das Gehaltsschema anderswo attraktiver sei, dazu sagt Bogner-Strauß: „Wir graben uns eigentlich gegenseitig das Wasser ab als Bundesländer, wir zitieren uns gegenseitig hinauf im Gehalt und dergleichen, und ich denke aber, dass das nicht die einzige Maßnahme bleiben kann und darf. In der Steiermark ist uns schon einiges gelungen. Wir haben zum Beispiel für 300 Studierende jetzt ein Stipendium ausgelobt. Wir fangen damit an, jetzt im nächsten Semester. Das heißt, wir versuchen, mit diesem Stipendium den Standort attraktiver zu machen.“

Noch drei bis vier Jahre schwierig

Was eine Entspannung betreffe, verlasse sie sich auf die Experten und Expertinnen, die sagen, dass es noch drei bis vier schwierige Jahre werden könnten. „Und deswegen sage ich ja, wir müssen schauen, dass wir das Pflege- und das Gesundheitssystem einfach wieder attraktiver gestalten“, so die Gesundheitslandesrätin.