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Chronik

Mit Wachsamkeit gegen sexualisierte Gewalt

In den steirischen Sportinstitutionen versucht man seit Jahren, über Präventionsarbeit Sensibilität für sexualisierte Gewalt zu erzeugen. Kriminelle Handlungen Einzelner könne man aber – wie in allen Bereichen des Lebens – wohl nie ganz ausschließen, heißt es.

Sexuelle Übergriffe zu verhindern sei im gesamten Sport und in den Vereinen ein ganz großes Anliegen, versichert Markus Pichler von der Sport Union Steiermark. Über 700 Vereine sind Mitglied der Sport Union, jeder von ihnen musste sich vor dem Beitritt einem Ehrenkodex unterwerfen; außerdem gebe es regelmäßige Schulungen zu sexualisierter Gewalt auch im Rahmen der Aus- und Fortbildungen.

Restrisiko kann nicht verhindert werden

Aber ein Restrisiko könnten auch noch strengere Vorgaben nicht ausschließen, sagt Pichler: „All diese verpflichtenden oder erweiterten Rahmenbedingungen oder Vorgaben würden leider diese Einzelübergriffe nicht verhindern können. Das hat die Vergangenheit gezeigt, denn auch ein Leumundszeugnis hätte in den allermeisten Fällen nichts gebracht, weil die Menschen vorher unbescholten waren.“

„Ansprechen statt anpatzen“

Es gehe um das Hinschauen in den Vereinen, um möglichst früh Warnsignale zu erkennen. „Beginnend beim Trainer, der Trainerin selbst, dass ich schaue, dass ich mich nicht in Situationen begebe, die irgendwer irgendwie auslegen könnte“, sagt Pichler. Aber auch Trainerkollegen, Funktionäre und Eltern müssten sofort jedes Verhalten ansprechen, „auch wenn es nur eine Grenzüberschreitung ist und sagen: So geht das nicht, das ist keine Vorgehensweise für mein Kind.“

Ansprechen statt anpatzen sei dabei wichtig, so Pichler, denn sehr viel Arbeit laufe im Sportsektor ehrenamtlich oder mit geringen Aufwandsentschädigungen ab – und schon jetzt fehle es an Trainerinnen und Trainern. Auch Skilehrerinnen und Skilehrer seien immer schwerer für Kurse zu bekommen, heißt es vom Skilehrerverband Steiermark – einen Generalverdacht dürfe es keinesfalls geben.