Erdbeben in der Türkei und in Syrien
APA/AFP/ILYAS AKENGIN
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Chronik

Türkei-Erdbeben: Steirische Hilfe steht parat

Bei einem der verheerendsten Beben in der Region seit Jahrzehnten sind im türkisch-syrischen Grenzgebiet tausende Menschen ums Leben gekommen. Steirische Suchhunde-Teams bereiten sich bereits auf einen möglichen Einsatz vor.

Kurz nach 4.00 Uhr bebte die Erde unter der Stadt Gaziantep erstmals, seither gab es zahlreiche Nachbeben. Allein in der Türkei sollen mehr als 1.700 Gebäude eingestürzt sein – mehr dazu in Beben in Türkei und Syrien: Suche nach Verschütteten (news.ORF.at).

Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei. Erste Teams aus den Niederlanden und Rumänien seien bereits unterwegs, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic. Auch Griechenland erklärte sich trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Land zu schicken.

Erdbeben in der Türkei und in Syrien
APA/AFP/MOHAMMED AL-RIFAI

Sofort begannen auch österreichische Behörden damit, sich auf einen möglichen Hilfseinsatz vorzubereiten – so zum Beispiel Such- und Rettungshundeführer: „Ich kann sagen, dass der Anruf an mich um 7.00 Uhr früh gekommen ist, und um 7.30 Uhr hatte ich bereits 13 Einmeldungen gehabt, ‚Ja ich bin bereit, ich kann fliegen!‘“, schilderte der Kapfenberger Harald Winkler, der für die Plattform AFDRU (Austrian Forces Disaster Relief Unit) die Rettungshundeführer in ganz Österreich vernetzt.

Die Zeit drängt

Von den 13 derzeit zur Verfügung stehenden Rettungshundeteams kommen zwei aus der Steiermark. Einen Einsatz gibt es dann, wenn die Teams vom österreichischen Bundesheer angefordert werden – und danach sieht es derzeit auch aus: So sollen in einem ersten Flugzeug aus Österreich sechs Rettungshundeteams sitzen.

Hundeführer Hermann Truschnig aus Ligist war mit seinem neun Jahre alten Suchhund „Flash“ am Montag noch in Alarmbereitschaft, im Gespräch mit ORF Steiermark-Reporter Daniel Neuhhauser erzählte Truschnig, dass er schon zweimal im Erdbeben-Einsatz gewesen sei – einmal in Algerien, einmal im Iran – und erklärte, wie so ein Einsatz vonstattengehe:

„Es ist nicht so einfach, dass man einfach zusammenpackt, und das Bundesheer fliegt in die Türkei. Da ist viel Organisation und Ansuchen notwendig. Das läuft über die Türkei und über die UNO“, so Winkler. Viel Zeit hat man im Fall von Verschütteten allerdings nicht: Laut Harald Winkler sind Suchen in den Trümmern von Gebäuden rund vier Tage lang sinnvoll – nach 100 Stunden ist die Wahrscheinlichkeit, einen Menschen lebend zu retten, nur noch sehr gering, sagte der Steirer.