Grazer Burg –  erster Burghof
APA/Ingrid Kornberger
APA/Ingrid Kornberger
WIRTSCHAFT

Architekten für Revitalisierung der Grazer Burg stehen fest

Zur Revitalisierung der Grazer Burg stehen jetzt die ausführenden Architekten fest: Eine Fachjury entschied für das Projekt eines Kollektivs aus Wien und Graz. Im Vordergrund stehen die Öffnung und starke Begrünung der Burg.

Der „Masterplan Grazer Burg“ wurde im Sommer 2021 beschlossen: Es geht dabei darum, die historische Architektur zu revitalisieren und auch für die Bevölkerung zugänglicher zu machen. Im Frühling des Vorjahres war dazu ein EU-weiter, offener Architekturwettbewerb gestartet worden. 20 Planungsteams reichten Projekte ein – jetzt stehen die Sieger fest.

Grazer Burg
ORF
Pläne zur Revitalisierung der Grazer Burg
ORF

Tausende Pflanzen für „Stadtwald“

Gewonnen hat den Wettbewerb ein Architekturkollektiv aus Wien und Graz: Die Pläne des Grazers Valentin Spiegel-Scheinost, von Lisa Enzenhofer und Bernhard König von Green4Cities in Wien sowie von Tobias Brown vom Studio Expedit in Graz sehen vor, die Innenhöfe der Burg zu öffnen und stark zu begrünen – so sollen tausende neue Bäume und Sträucher einen Stadtwald bilden.

Viele zurzeit verwaiste Räumlichkeiten sollen revitalisiert und für Besucher geöffnet werden, so Architekt Valentin Spiegel-Scheinost: „Vor allem die Räume im Erdgeschoss – dieser Bereich soll auch etwas mit Barrierefreiheit zu tun haben und ermöglichen, dass jeder reinkommen kann.“ Das alles geschieht unter strengen Vorgaben des Denkmalschutzes.

Geschichte erlebbar machen

Mit dem Projekt solle Geschichte näher gebracht werden, so Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP): „Die gotische Säulenhalle, die Jahrzehnte als Rumpelkammer gedient hat; der Registraturtrakt dient heute als Möbeldepot, dabei ist er ein wunderschönes Renaissance-Baudenkmal. Also hier wird es viel zu erleben geben, nicht zuletzt die gotische Burgkapelle.“

Grazer Burg – Dreisäulenhalle
APA/Ingrid Kornberger
Pläne zur Revitalisierung der Grazer Burg
ORF

Die neu für die Öffentlichkeit gewonnenen Räumlichkeiten sollen unter anderem eine Dauerausstellung beherbergen, die gemeinsam mit dem Joanneum erstellt werden soll.

Rund die Hälfte zahlt der Bund

Die Kosten sind mit rund 30 Millionen Euro veranschlagt. „Es ist uns gelungen, hier wirklich den Bund zu überzeugen, dass es sich um eine wirklich wichtige Revitalisierung dieser Burg handelt und das ohne zähe Verhandlungen. Letztendlich ist es gelungen, dass wir rund die Hälfte des Volumens, das sind etwa 15 Millionen Euro, vom Bund bekommen“, sagte Finanzreferent Anton Lang (SPÖ).

Bei dem Bau sollen möglichst viele der Materialien wiederverwertet werden. Baustart soll Ende 2024 sein – die Fertigstellung ist für 2028 geplant.