Kabel mit Stecker auf Geld
Alexander Stein/Pixabay
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UMWELT

Energiespar-Landesoffensive ist gefragt und wirkt

Die vor knapp fünf Monaten vom Land Steiermark gestartete Energiesparoffensive wirkt offenbar. Der Stromverbrauch der Steirerinnen und Steirer ist gesunken, ihr Sparbewusstsein gestiegen. Und die Nachfrage nach Energieberatern ist ungebrochen groß.

Vor knapp fünf Monaten hat das Land Steiermark eine Energiesparoffensive gestartet, mit der aufgezeigt werden sollte, wie private Haushalte auch in Anbetracht der steigenden Preise am besten Energie einsparen könnten – mehr dazu in Land Steiermark startet Energiesparoffensive (19.11.2022).

Für Interessierte

Nähere Infos unter energisparoffensive.at, Serviceline unter 0316 877-3955 erreichbar.

Gefragt wie nie

Energiesparen sei derzeit so gefragt wie nie, sagte Silvia Mathelitsch, Leiterin der Energieberatungsstelle Steiermark, die unter anderem eine kostenlose Servicehotline für Energiefragen anbietet: „Wenn ich die Zahlen vergleiche zwischen 2021 und 2022, haben sich die verdoppelt. Ich habe im Vorjahr über 11.000 Anfragen gehabt.“ Heuer gab es bereits 717 Anfragen, vor allem zu den Themen Heizung, Sanierung und Photovoltaikanlagen. Die Bereiche verlagerten sich je nach Förderlandschaft.

Eine von insgesamt zwölf Energieberatungsstellen des Landes ist die Energieberatungsagentur Graz-Umgebung, die pro Jahr im Schnitt rund 1.300 Haushalte berät. Dabei zeige sich, dass bis zu zehn Prozent an Strom allein durch die bewusstere Nutzung von Geräten gespart werden könne, sagte Geschäftsführer Georg Kuchar. „Das ist in der Regel der zweite oder dritte Kühlschrank, der schon längst nicht mehr notwendig ist. Großes Potenzial steckt in der EDV, in der Regel bleiben die Computer eingeschaltet mitsamt dem Bildschirm“, so Kuchar.

Bis zu 13 Prozent weniger Strom verbraucht

Diese Entwicklung schlägt sich langsam auch im Stromverbrauch privater steirischer Haushalte nieder. So habe die Energie Steiermark in den vergangenen vier Monaten teils deutliche Rückgänge verzeichnet, bestätigte Sprecher Urs Harnik: „Im Schnitt sind das etwa minus fünf Prozent. Im Oktober waren es sogar mehr als 13 Prozent, die die Steirerinnen und Steirer weniger verbraucht haben.“

Dazu hätte unter anderem auch der Photovoltaikanlagen-Boom beigetragen, so Harnik – allein im Vorjahr gingen mehr als 7.000 private Anlagen in Betrieb. Das Bewusstsein schärfe sich, so Kuchar: „Der Ehrgeiz steigt. Man möchte eine bestimmte Menge verbrauchen und nicht mehr, möchte autark sein und nichts mehr vom Netz beziehen. Allein dieser Umstand führt jetzt zu einer Veränderung im Benutzerverhalten.“

Weiter dranbleiben

Weiteres Sparpotenzial gibt es laut Energieberatungsstelle noch genug, jetzt heißt es dranbleiben – vor allem auch mit kleinen Verhaltensänderungen, wie Licht und Computer auszuschalten. Allein damit könnten bereits bis zu zehn Prozent an Strom gespart werden, hieß es.

Sparen helfen sollte auch der sogenannte Energiebonus des Bundes. Laut Energie Steiermark wurden diese 150 Euro erst rund 150.000 Stromkunden ausbezahlt. Schätzungen zufolge ist das nur rund die Hälfte aller Anspruchsberechtigten. Einige Anträge liegen zwar noch auf dem Tisch des zuständigen Finanzamts, teils dürfte der Bonus aber erst gar nicht beantragt worden sein.