Erwin Schume
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„Sonntagsgespräch“

Steirische Retter bei Erdbeben-Katastrophen

Erwin Schume, Leiter der Suchhundestaffel Steiermark, ist der Ausnahmezustand nach einem starken Erdbeben wie aktuell in der Türkei und in Syrien ein Begriff. Er selbst war 2003 im Iran im Einsatz.

„Als ich die Bilder gesehen habe und gehört habe, was da in der Türkei passiert ist, dann kommen in mir die Bilder vom Iran damals wieder hoch“, erzählt Schume.

Mit der Situation ist Schume vertraut und weiß um die Prioritäten in diesem Ausnahmezustand: „Das Wichtigste ist, dass man wirklich die Bevölkerung dementsprechend unterstützt, dass ihre Angehörigen überleben und dass man so schnell wie möglich Hilfe bringt. Und das bietet uns natürlich auch mit unseren Hunden die Möglichkeit, die Ortung so gut wie möglich dort zu machen, dass man heute so schnell wie möglich zu den Verschütteten kommt.“

Erwin Schume, Leiter der Suchhundestaffel Steiermark, im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Der Zeitpunkt der Hoffnungslosigkeit

Das vordergründige Problem in solch einer Situation sei, dass das Überleben ohne Wasser für mehr als 100 Stunden medizinisch fast nicht möglich sei. Mit einer Nachlaufzeit sei das der Zeitpunkt, ab dem man Überlebende nicht mehr finden könne. Das müsse man den Leuten am Ort des Geschehens dann auch so vermitteln.

Die Aufarbeitung in der Kameradschaft

Für die Einsatzkräfte vor Ort bleiben die Bilder in der Erinnerung. Die Verarbeitung finde im Kollektiv statt, so Schume: „Man verarbeitet das mit den Kameraden, mit denen man unterwegs ist und die diese Bilder auch gesehen haben. Dieser Austausch unter der Kameradschaft ist eines der wichtigsten Dinge und auch das Rote Kreuz bietet natürlich Hilfe an.“ Die Grundaufgabe der Suchhundeführer sei es, jederzeit einsatzbereit zu sein. Mit den Suchhunden wird täglich für genau solche Ereignisse trainiert, wenn Menschen abgängig sind – nicht nur unter Trümmern, sondern auch im Gelände oder im Wald.