Bühnen-Graz Geschäftsführer Bernhard Rinner
APA/KARIN ZEHETLEITNER
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Kultur

Bühnen Graz: „Mit blauem Auge“ durch Pandemie

„Wir sind wirtschaftlich mit einem blauen Auge davongekommen“: Diese Bilanz zog der Geschäftsführer der Bühnen Graz, Bernhard Rinner, am Montag über die zweite von der CoV-Pandemie geprägte Saison 2021/22.

Pandemiebedingt mussten die Bühnen Graz in der vergangenen Saison 208 Vorstellungen in Oper, Schauspielhaus, Next Liberty und den Spielstätten (Orpheum, Kasematten, Dom im Berg) absagen. „Das schlägt massiv in die Bilanz hinein“, meinte Rinner.

Zu den Absagen beeinflussten auch Terminverschiebungen und ein geändertes Publikumsverhalten die Zahlen. Zur Angst vor Ansteckung kam die Unsicherheit bezüglich der Pandemieentwicklung, was sich auch auf die immer späteren Kartenkäufe auswirkte, gab der Geschäftsführer zu bedenken – die Abonnements gingen um rund zehn Prozent zurück und fehlen in der Planung. „Auch die Scharen an der Abendkasse sind bei den Prognosen nicht berücksichtigt“, ergänzte Rinner.

Weniger Besucher – ähnliche Auslastung

2021/22 verzeichneten die Bühnen 333.885 Besucherinnen und Besucher, in der letzten Saison vor Corona (2018/19) waren es 510.614. Davon entfielen auf die Oper 117.429 (2018/19: 172.878), auf das Schauspielhaus 48.165 (78.724), das Next Liberty empfing 33.069 (47.986) Zuschauerinnen und Zuschauer und die Spielstätten 135.222 (211.026).

Auf die Auslastung hatte sich die Pandemie nicht so stark ausgewirkt: Sie lag in der vergangenen Saison in der Oper gleich wie 2018/19 bei 73 Prozent, im Schauspielhaus sank sie von 77 auf 62 Prozent, im Next Liberty von 88 auf 72 Prozent – wobei sich auf das Kinder- und Jugendtheater auswirkte, dass Auswärtsvorstellungen in Schulen und anderen Orten nicht erlaubt waren.

„Die Menschen kommen langsam zurück“

Positiv entwickelt hat sich bisher die aktuelle Spielzeit 2022/23. Verglichen wurde der Zeitraum September bis Jänner: Zählten die Bühnen 2019/20 in diesem Zeitraum 252.000 Besucherinnen und Besucher, so waren es aktuell 213.904. Sogar über den Zahlen von 2019/20 liegt das Next Liberty mit 25.668 (22.187), während sich das Publikum im Schauspielhaus erst etwas zögerlicher einfindet: Immerhin 29.177 Zuschauerinnen und Zuschauer waren in der laufenden Saison schon da, vor der Pandemie waren es im Vergleichszeitraum 41.997 gewesen. „Die Menschen kommen langsam zurück“, war Bernhard Rinner am Montag überzeugt.