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Pflegebereich fordert – einmal mehr – mehr Geld

Rund 2,7 Mio. Euro fordern die Träger der steirischen Pflegewohnheime vom Land für bereits erbrachte Leistungen im Rahmen des sogenannten Besuchsmanagements der Covid-Verordnung. Zudem gäbe es dringenden Handlungsbedarf im stationären Bereich.

Betreutes Wohnen, Tageszentren und Hauskrankenpflege sollen günstiger werden, ein gesamtsteirisches Tarifmodell soll kommen; außerdem soll die mobile Pflege mit rund zehn Mio. Euro ausgebaut werden. Dazu beschloss die Landesregierung am Donnerstag ein Maßnahmenpaket – mehr dazu in Land macht Pflege zu Hause für alle leistbarer.

Höherer Tagessatz gefordert

Das „Bündnis für gute Pflege Steiermark“ begrüßt diese Maßnahmen, zugleich gäbe es aber dringenden Handlungsbedarf im stationären Bereich. Immerhin würden rund 12.800 hochbetagte Menschen in den rund 220 Pflegeheimen gepflegt und versorgt werden, „und hier schlägt neben den Coronafolgen und dem Personalmangel vor allem die Teuerung ganz anders durch als im mobilen Bereich: Wir haben über acht Prozent Lohnsteigerungen, über 200 Prozent Steigerungen der Energiekosten, über 24 Prozent bei den Lebensmitteln und 20 Prozent bei Hygiene- und Pflegematerialien“, so Franz Ferner, Sprecher vom „Bündnis für gute Pflege“. In anderen Bundesländern gäbe es bereits Tagsatzerhöhungen von zehn bis 15 Prozent, so Ferner weiter.

Auf die ausstehende Erhöhung angesprochen, antwortete am Donnerstag Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Das wird zeitnah kommen.“ Es soll noch am Freitag vereinbart werden, und es werde dann „wie immer sein. Rückwirkend sind sie immer ausbezahlt worden“, so die Landesrätin.

„Das Land hat einfach aufgehört zu zahlen“

Darauf reagierte man beim Bündnis verwundert: Es sei für Freitag lediglich ein Vieraugengespräch vereinbart, um abzustecken, was die dringlichsten Punkte seien – und einer davon sei unter anderem die Auszahlung von rund 2,7 Millionen Euro für bereits erbrachte Leistungen der Pflegeheime für das Corona-Besuchsmanagement.

„Es wird auf dem Rücken der Pflegeheimbetreiber eine Finanzierungsdiskussion zwischen Land und Bund ausgetragen. Das halte ich für völlig unangemessen. Alles das, was wir tun, ist verordnet – das wurde beim Besuchsmanagement in der Coronazeit ja auch lange Zeit bezahlt. Und dann hat das Land einfach aufgehört zu bezahlen, nur weil es vom Bund kein Geld kriegt. So geht man mit einem Partner, der die Versorgung alter Menschen in diesem Land sicherstellt, einfach nicht um“, so Ferner. Vonseiten der zuständigen Landesrätin hieß es dazu nur: Das sei Bundessache.