Arbeiten mit Gummihandschuhen, isoliertem Werkzeug und mit Schutzmasken etwa beim Hantieren mit Batteriezellen – nicht nur der Umgang damit muss erlernt werden: Die komplizierte und auch gefährliche Elektrotechnik in Elektroautos erfordert auch Wissen in neuen Bereichen, das ein Kfz-Techniker bei Verbrennungsmotoren bisher nicht gebraucht hat.
Dreistufiges Ausbildungsmodell
Darauf habe man mit einem dreistufigen Ausbildungsmodell reagiert, so der steirische Kfz-Technik-Innungsmeister Thomas Marichhofer: „Wenn man an solchen Hochvolt-Fahrzeugen arbeitet, dann ist das definitiv lebensgefährlich. Das heißt, wenn man da hingreift, dann kann das lebensbedrohlich und auch tödlich sein. Es gibt bei uns die Hochvolt-1-, Hochvolt-2- und Hochvolt-3-Ausbildung für Arbeiten an Kfz mit Hybrid- oder Elektroantrieb.“
Die Ausbildungsstufen gehen dabei von Sicherheitsanweisungungen bis hin zu Arbeiten an spannungsführenden Teilen in der dritten Stufe. Angeboten werden die Kurse am Wifi, aber auch einzelne Hersteller bieten Schulungen an. Auch Kfz-Technik-Lehrlinge werden in diesen Bereichen ausgebildet – dadurch verlängert sich die Lehrzeit um ein halbes Jahr.
Auch weiterhin viel Arbeit für Kfz-Technik-Branche
Auch wenn hier der Verbrennungsmotor wegfällt – und damit etwa auch Kupplung und Getriebe – sieht Marichhofer auch im E-Auto-Segment genug Arbeit für die Kfz-Technik-Branche: „Also alle Servicearbeiten wie Kühlflüssigkeit, wie Scheibenreiniger, Bremsarbeiten, bleiben natürlich ident. Die ganzen Motoren oder Getriebe fallen aber weg, weil es gibt nur noch einen Elektromotor.“ Zudem würden noch lange Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs und damit reparaturbedürftig sein, so Marichhofer – man gehe von einem langsamen Übergang aus.