Wie das Coronavirus lassen sich auch die hoch ansteckenden Masern mittels PCR-Test nachweisen. Die niedergelassenen Ärzte bieten die Tests an, allerdings kostet die Auswertung im Labor, die nur das Hygiene-Institut der Med-Uni Graz durchführt, dann laut Ärztekammer derzeit 48 Euro pro Test.
Das sei angesichts der aktuellen Masernwelle kontraproduktiv, sagte Alexander Moussa, Obmann der Sektion Allgemeinmedizin in der steirischen Ärztekammer: „Wir fordern – gerade wenn wir so eine Masernwelle sehen –, um mögliche verspätete Diagnostik zu vermeiden, eine kostenlose Testmöglichkeit für steirische Patientinnen und Patienten.“
Nicht jeder muss getestet werden
Nur bei begründetem Verdacht auf Masern sollten Kinder wie Eltern getestet werden, und da auch nur – wegen der potenziellen Ansteckungsgefahr – nach Voranmeldung in der Ordination, so Moussa: „Grundsätzlich ist nicht jeder, der einen Infekt hat, zu testen, sondern es ist notwendig, wenn der Verdacht auf Masern besteht, dass wir das abklären können. Im Großteil der Fälle reicht ja ohnehin eine Blickdiagnose, aber dort, wo es nicht klar ist, braucht man eine weiterführende Laboranalyse“ – und eben die sollte für die Patientinnen und Patienten kostenlos sein, fordert die Kammer.
Impfen schützt
Damit blieben den Erkrankten Wege erspart und so wiederum den Gesunden eine mögliche Ansteckung, sagte Moussa, der auch wieder Impfbewusstsein einmahnt: „Wir wollen keine Einschränkungen im Alltag haben. Was wir empfehlen, ist der Impfschutz – die zweimalige Impfung Masern-Mumps-Röteln, die nahezu zu 100 Prozent vor einer Infektion schützt.“
Laut Ärztekammer haben derzeit 87 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen in der Steiermark und 82 Prozent der Sieben- bis 15-Jährigen einen vollständigen Impfschutz – gegenüber den beiden Pandemiejahren ist das ein kleiner Anstieg von einem Prozent.
Die Landessanitätsdirektion bietet am Aschermittwoch zwischen 9.00 und 11.00 Uhr bei der Landesimpfstelle im Haus der Gesundheit (Friedrichgasse 9, 8010 Graz, Anm.) eine Impfmöglichkeit: „Ein erprobter und gut verträglicher Impfstoff steht kostenlos zur Verfügung. Vor allem Personen ohne Masernimpfschutz werden eingeladen, dieses zusätzliche Angebot anzunehmen“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Kommunikation Steiermark. Impfpass und eine FFP2-Maske seien mitzubringen. Zudem würden auch die steirischen Kinder- und Hausärzte die Masernimpfung durchführen und für weitere Informationen und Beratung zur Verfügung stehen, wurde betont.