Laufende Mietpreiserhöhungen lassen die Telefone bei der steirischen Mietervereinigung seit Wochen heiß laufen. Die Zunahme der Problemfälle beträgt zum Vorjahr rund 30 Prozent, wie Christian Lechner von der Mietervereinigung bestätigte.
„Es gibt tagtäglich Schilderungen von zum Teil jungen Leuten, aber natürlich auch Pensionistinnen und Pensionisten, die in der Beratung uns erklären, sie können sich die Kosten so nicht mehr leisten. Die Gehälter, die Pensionen steigen nicht im gleichen Ausmaß und viele fühlen sich in ihrer Existenz bedroht“, so Lechner.
Die meisten Mietverträge betroffen
Die nächsten Preissteigerungen würden in den kommenden Monaten die meisten Mietverträge treffen, sagte Lechner: „Mit April ist geplant, dass die Richtwertmieten angehoben werden; die gelten klassisch für Altbauten, wo das Mietrechtsgesetz zur Anwendung kommt, und im Juli ist eine Erhöhung der Kategoriemieten geplant.“
Wirkende Mietpreisbremse in anderen Ländern
Die Erhöhungen belaufen sich dabei auf 8,6 bzw. auf über fünf Prozent, aber auch bei den inflationsgebundenen „freien Mietverträgen“ stehen Erhöhungen an. Die in Österreich immer wieder geforderte Mietpreisbremse zeigt in Portugal, Spanien oder Frankreich bereits Erfolge. Ob und wann die Bundesregierung das umsetzt, ist weiterhin unklar. Die Zeit drängt, denn bis ein noch nicht ausverhandeltes Gesetz in Kraft treten könnte, ist es für viele vielleicht zu spät. „Ich befürchte, dass sich dann viele Mieterinnen und Mieter in der Steiermark ihre Wohnung nicht mehr leisten können“, sagte Lechner.
Strengere Richtlinien bei der Kreditvergabe und die allgemeine Teuerung treiben aktuell auch viele zurück in die Miete – das sorgt zusätzlich für eine Verschärfung bei den Mietpreisen.