Frau putzt sich die Nase wegen Pollenallergie
APA/ROLAND SCHLAGER
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Gesundheit

Immunsystem nach Erkrankungswelle oft schwach

Zuerst CoV, dann die Erkältungswelle – viele Steirerinnen und Steirer fühlen sich angeschlagen. Expertinnen und Experten bestätigen zwar die Hartnäckigkeit so mancher Erkrankung, entwarnen aber gleichzeitig.

Die Erkältungswelle, die in den vergangenen Wochen über die Steiermark fegte, war außergewöhnlich – was Heftigkeit, aber auch Spätfolgen angeht. „Es ist so, dass viele Infektionen Mischinfektionen und dadurch auch schwer waren. Bei sehr vielen Kindern hatten wir sehr schwere Verläufe. Es ist sicher so, dass Covid und die Maßnahmen diese Situation mitgetragen haben“, sagt Mediziner Karl Heinz Schrötter.

Maske tragen und Distanz halten hätten nicht nur das Coronavirus abgehalten, sondern auch andere Viren und Bakterien. Ohne CoV-Maßnahmen gebe es einen Nachholeffekt – auch für das Immunsystem von Kindern. „Ein Faktor ist sicher, dass die Phase in der frühen Kindergartenzeit ganz prägend ist für das Immunsystem. Man ist da ständig krank, und das gehört zu einer normalen Entwicklung dazu. Das ist weggefallen durch das Schließen von Kindergärten und wird dann nachgeholt. Das Immunsystem hat nicht die Möglichkeit gehabt, trainiert zu werden“, so Herbert Strobl, Immunologe an der Medizinischen Universität Graz.

Sorgen wegen dauerhafter Schäden unbegründet

Vor allem, wenn die CoV-Infektion die erste Infektion eines Kindes überhaupt war, sei der Nachholeffekt groß – das äußere sich auch nach der Erkältungswelle in Anfälligkeit für Schnupfen und Verkühlungen. Dennoch seien Sorgen bezüglich dauerhafter Schäden bei Kindern wie Erwachsenen unbegründet: Das Immunsystem sei nicht geschädigt, sondern einfach nicht fit.

Es müsse laut Strobl mit Maßnahmen trainiert werden: „Man sollte viel an die frische Luft gehen, viel Sport machen. Ich glaube, dass die nächste Wintersaison wieder die erste normale Schnupfen- und Grippesaison sein wird.“