Friedensdemo Graz
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Soziales

Kundgebung und Gebet für Frieden in der Ukraine

Der Kriegsbeginn in der Ukraine vor einem Jahr hat Spuren hinterlassen. Besonders schwer ist der erste Jahrestag für all jene, die der Ukraine nahestehen und vor dem Krieg geflüchtet sind – sie hielten am Freitag in Graz eine Kundgebung und ein Gebet ab.

Zwei Vereine für die Ukraine riefen Freitagnachmittag auf den Grazer Hauptplatz, und mehrere hundert Teilnehmer bekundeten dabei ihre Solidarität mit dem Land und den Menschen im Krieg.

„Ich komme aus der Ukraine, und viele Familien mussten nach Österreich flüchten. Wir wollen das Ende des Krieges. Wir kommen zu dieser Demonstration, um einfach unsere Unterstützung zu zeigen und zu sagen, dass wir gegen den Krieg und gegen den russischen Terror sind“, sagte eine demonstrierende Person, die vor dem Krieg geflohen war.

Namhafte Persönlichkeiten

Neben Betroffenen fanden sich auch namhafte Unterstützerinnen und Unterstützer bei der Kundgebung ein. „Es braucht jede Art von Unterstützung für die Menschen dort und auch für die Regierung. Und es braucht einen klaren Willen, um Putin zu zeigen, dass man nicht bereit ist, auf seine Vorstellungen einzugehen“, so Menschenrechtsexperte Wolfgang Benedek.

Demonstration „Save Ukraine Graz“

Am Grazer Hauptplatz wurde am Freitagnachmittag eine Kundgebung des Vereins „Save Ukraine Graz“ abgehalten. Der Verein sammelt seit einem Jahr ehrenamtlich Spenden.

Auch Schriftstellerin Olga Flor ist von den Ereignissen in der Ukraine erschüttert: „Es ist grauenhaft, was hier passiert, und ich glaube, der Westen und Europa muss hier eindeutig Haltung zeigen und zusammenstehen.“

Die ersten Solidaritäts-Kundgebungen wurden bereits vor einem Jahr abgehalten. „Am 26. Februar 2022 haben wir von 137 Opfern geredet. Heute, nach einem Jahr, liegt die Zahl bei 40.000 Menschen, die ermordet wurden“, ordnete Halyna Iskiv, die Organisatorin der Demonstration, ein.

Friedensgebet im Grazer Dom

Für den Frieden gebetet hat man am Freitagabend im Grazer Dom. Mit dabei waren ukrainische Musiker sowie ein ukrainischer Priester, der ein Gebet gesprochen hat. Veranstaltet wurde das Friedensgebet von der katholischen Kirche Steiermark gemeinsam mit dem ökumenischen Forum.

Gebete für Frieden im Grazer Dom

ORF-Reporter Helmut Schöffmann berichtet über das Friedensgebet im Grazer Dom.

„Wir wollten mit diesem Friedensgebet zeigen, dass die Menschen in der Ukraine am Jahrestag des Kriegsbeginns nicht vergessen sind – auch von uns Christinnen und Christen in Österreich und Graz, wo wir doch auch viele Flüchtende aus dieser Gegend aufnehmen konnten“, so Christian Leibnitz, Stadtpfarrpropst und Vorsitzender des ökumenischen Forums.

Friedensbemühungen zum Jahrestag

China rief am Freitag zu einem Waffenstillstand im Ukraine-Krieg auf. In einem mit Spannung erwarteten Positionspapier, veröffentlicht zum Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine, wird eine baldige Wiederaufnahme von Verhandlungen gefordert. NATO und EU reagierten zurückhaltend auf Chinas Initiative, auch da China wiederholt auf der Seite Russlands Partei ergriffen habe – mehr dazu in Skepsis gegenüber Chinas Ukraine-Plan (news.ORF.at).

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte unterdessen die internationale Gemeinschaft zu einer breiten Teilnahme an einem Gipfel zu seinem Friedensplan auf: „Je mehr Länder mitmachen, desto mehr Unterstützung haben wir“, sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz in Kiew. An dem Gipfel sollten nicht nur die Partner der Ukraine im Westen teilnehmen, sondern auch die Staaten Lateinamerikas, afrikanische Länder sowie China und Indien – mehr dazu in Selenskyj wirbt für Friedensgipfel (news.ORF.at).