Franz Voves
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Voves zum 70er: „Bei SPÖ-FPÖ trete ich aus“

Am Dienstag feiert der frühere steirische Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) seinen 70. Geburtstag. Im ORF-Interview zu diesem Anlass kündigt er an, dass er im Falle einer Koalition der Sozialdemokraten mit der FPÖ aus der SPÖ austreten werde.

In einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ sprach sich der steirische Ex-Landeshauptmann vergangene Woche dafür aus, dass Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Sozialdemokraten in die kommende Nationalratswahl führt: „Für mich ist Michael Ludwig der Einzige in der SPÖ, der die Chance hat, die Wahl so zu absolvieren, dass man mindestens Zweiter ist oder vielleicht sogar Erster“ – mehr dazu in Steirischer Ex-Landeshauptmann Voves für Ludwig an SPÖ-Spitze (news.ORF.at).

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wollte das nicht weiter kommentieren, und bei steirischen Sozialdemokraten sorgten die Aussagen für Unmut – mehr dazu in Voves-Initiative lässt Wogen in SPÖ hochgehen.

„Könnte mit dieser Partei nicht regieren“

Im ORF Steiermark-Interview anlässlich seines 70. Geburtstags am kommenden Dienstag legt Voves nach: „Ich sage es in aller Deutlichkeit: Sobald in der steirischen SPÖ oder im Bund jemand vorhat, mit der FPÖ zu regieren, dann werde ich nach 44 Jahren meine SPÖ-Mitgliedschaft zurücklegen.“

Diese klare Aussage begründet Voves so: „Ich habe den Herrn Haider noch zwei Jahre als Landeshauptmann-Kollege erlebt – acht Milliarden an Steuergeldern sind über die Landes-Hypo Kärnten den Bach hinuntergegangen in irgendwelche Oligarchenhände in Kroatien oder anderswo, das haben die Menschen scheinbar vergessen. Über die Ibiza-Partie möchte ich mich auch nicht auslassen, und wenn jetzt jemand den Schädel des Bundespräsidenten gleichrichten möchte … Ich könnte mit dieser Partei nicht regieren.“

70. Geburtstag von Franz Voves

Er hat für seine Partei historische Erfolge gefeiert: Franz Voves, der die SPÖ in der Steiermark 2005 erstmals nach 60 Jahren wieder zur Landeshauptmann-Partei gemacht hat. Am 28. Februar feiert er seinen 70. Geburtstag.

„Wollte FPÖ in Landesregierung verhindern“

Mit seinem Rücktritt nach der Landtagswahl 2015 und dem Vorschlag, dass sein Regierungspartner Hermann Schützenhöfer (ÖVP) zum Landeshauptmann gewählt werden soll, habe er die FPÖ in der Landesregierung verhindern wollen, so Voves: „Ich habe die große Gefahr gesehen, wenn ich bleibe, hätte Hermann Schützenhöfer das zweite Mal gegen mich eine Wahl verloren gehabt – wenn auch nur äußerst knapp. Ich glaube, dass damals Siegfried Nagl (damals Grazer ÖVP-Bürgermeister, Anm.) aus der Stadt ins Land gekommen wäre, und der Herr Nagl war für mich nicht der unbedingt, der bei mir gern Stellvertreter geworden wäre – Schwarz-Blau hat es dann in Graz sehr rasch gegeben. Und die SPÖ wäre unter Umständen nach all dem, was sie in der Reformpartnerschaft und davor eingebracht hat, vielleicht nicht mehr in der Regierung vertreten gewesen.“

„Der Herr Voves kann nichts verschenken“

Seinen SPÖ-internen Kritiker, die ihm vorwerfen, den Landeshauptmann-Sessel an die ÖVP „verschenkt“ zu haben, richtet der ehemalige Landeshauptmann aus: „Der Herr Voves kann nichts verschenken und kann nichts geben, sondern der Herr Voves ist im Landesparteivorstand der SPÖ zurückgetreten, war nicht mehr stimmberechtigt, und der Parteivorstand hat mit 95 Prozent meinen Vorschlag unterstützt. Das heißt, das ist auch wichtig, dass ich das vielleicht zu meinem 70er noch mal sagen kann, und ich möchte jetzt nicht unterstellen, dass von den 95 Prozent unter Umständen jetzt 80 Prozent gar nicht wissen, dass sie dabei waren.“