Zum allerersten Mal findet eine Mölkky-EM in einem mitteleuropäischen Land statt. Mölkky hat nichts mit Kühemelken zu tun, auch wenn es so klingt – Mölkky ist ein finnischer Sport. Hochburgen sind Frankreich, Polen und natürlich Finnland.
Holz auf Kies
Aber auch in der Steiermark gibt es inzwischen eine sehr große Mölkky-Community. In Gössendorf gibt es die einzigen offiziellen sechs Mölkky-Felder in Österreich auf Kies.
Auf den ersten Blick erinnert das Spiel an eine Mischung aus Boccia und Kegeln: Zwölf Holzkegel, Skittles genannt, nummeriert von null bis zwölf, werden aufgestellt; mit einem Holzkegel, der auf Finnisch Mölkky heißt, wird geworfen.
„Skittles, die man getroffen hat und die auf dem Boden liegen, zählen als je ein Punkt“, sagt EM-Organisator Michael Trummer. „Ab dann werden die Holzkegel dort aufgestellt, wo sie umgefallen sind. Ab dem meistens zweiten oder dritten Wurf hat man die Möglichkeit, auf bestimmte Skittles zu werfen – trifft man sie, bekommt man die Punkte, die auf ihnen stehen.“ Ziel ist es, am Ende exakt 50 Punkte zu erreichen, wirft man darüber, fällt man auf 25 zurück.
72 Teams aus elf Nationen
In Gössendorf spielen an diesem Wochenende 72 Teams aus elf Nationen um den EM-Titel, unter ihnen Polen, Finnland, Griechenland, Frankreich, die Kanalinsel Jersey, die Niederlande und Deutschland.
„Interessant ist es, dass man mit vielen Leuten zusammenkommt. Man hat Spaß, und man kann es in jedem Alter spielen“, sagt eine Teilnehmerin aus Deutschland. „Kalamata ist eine wirklich schöne Stadt, und Mölkky ist wirklich sehr populär dort, alle kennen es, und wir haben richtig viele Spieler“, so ein griechischer Sportler. „Ich liebe die Kameradschaft und die Freundschaften, die entstehen. Ich spiele seit drei Jahren, habe aber noch nie international gespielt“, sagt ein Teilnehmer von der Insel Jersey.
Taktik, Technik und Konzentration
Mölkky ist ein Sport für jedes Alter, indoor und outdoor zu spielen, eine Mischung aus Taktik, Wurftechnik und Konzentration. „Man muss gut zielen und Stress beherrschen“, so eine Sportlerin. „Konzentriert sollte man sein, es ist schon anstrengend, wenn man ein Turnier spielt und dann den ganzen Tag auf den Beinen ist und viel in die Knie gehen muss“, so ein weiterer Teilnehmer.