Der Beamte hatte bereits gestanden, nach einem Gespräch mit seinem 59-jährigen Vorgesetzten auf diesen geschossen zu haben. Wie bisherige Ermittlungen zeigten, ging es in dem Gespräch um ein bevorstehendes Disziplinarverfahren, das der Postenkommandant einleiten wollte – der 46-Jährige soll eine Amtshandlung nicht protokolliert haben. Als der Polizist nach dem ruhig verlaufenen Gespräch das Dienstzimmer seines Chefs verließ und mit der Dienstwaffe zurückkam, fragte er noch, ob man „die Sache nicht anders regeln“ könne. Als der Kommandant das verneinte, fielen die Schüsse – mehr dazu in Polizist erschoss Inspektionskommandanten (27.2.2023).
Weitere Details zu der Tat seien nach wie vor unbekannt, sagte Thomas Mühlbacher, Leiter der Staatsanwaltschaft Leoben: „Der Beschuldigte hat sich auch vor der Richterin des Ermittlungsverfahrens beim Pflichtverhör sehr kurz gehalten. Wir versuchen daher, durch eingeholte Gutachten und die Ermittlungen der Kriminalpolizei den Tatablauf möglichst genau zu rekonstruieren.“
Gutachten sollen mehr Rückschlüsse aufzeigen
Folgende Gutachten wurden in Auftrag gegeben: „Wir haben ein gerichtsmedizinisches Gutachten und auch ein spurenkundliches Gutachten in Auftrag gegeben, in Zusammenarbeit mit einem Schusswaffensachverständigen. Darüber hinaus erhoffen wir uns auch durch ein psychiatrisches Gutachten näherer Rückschlüsse über den Täter“, so Mühlbacher.
Polizeistation Trieben bleibt bis Monatsende geschlossen
Die Polizeistation in Trieben ist nach wie vor geschlossen – und wird das voraussichtlich auch noch bis Ende des Monats bleiben. Für die Bevölkerung der Region sei die Sicherheit aber dadurch gegeben, dass die Polizei in Rottenmann Trieben mitbetreut; der Polizeidienststelle in Rottenmann sind derzeit auch die vier Polizisten aus Trieben zugeteilt.