Ein Impfpass liegt auf einem Tisch mit angekreuzter Masern-Impfung.
APA/dpa/Marius Becker
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Gesundheit

Masernwelle: Große Nachfrage nach Impfung

Die Masernwelle hat die Steiermark nach wie vor im Griff: Bis Dienstag sind 49 Fälle gemeldet worden, so viele wie sonst nirgends in Österreich. Das Grazer Gesundheitsamt verzeichnet derzeit einen regelrechten Ansturm auf Masernimpfungen.

Eine Maserninfektion dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sagte Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Graz: „Die Masern sind verdammt ansteckend – da reicht es wirklich, wenn man im gleichen Raum war. Und die, die Viren in sich aufnehmen, erkranken zu 95 Prozent – also die Ungeschützten, die, die nicht geimpft sind.“

Bis zu drei Wochen Inkubationszeit

Bei Masern kann die Inkubationszeit bis zu 21 Tage betragen, „und das ist ja jetzt das Gemeine für Eltern von Kindern, die wir in Quarantäne schicken. Drei Wochen das Kind zu Hause zu haben bzw. dass es dann halt einfach nicht in die Schule gehen kann, das ist der organisatorische Horror“, so Winter.

Möglicherweise sei auch das ein Grund dafür, dass man derzeit im Grazer Gesundheitsamt täglich rund 50 Menschen gegen Masern, Mumps und Röteln impfe, so Winter weiter: „Drei Viertel davon sind Kinder. Es sind auch ganz viele Kinder dabei, die noch kein einziges Mal geimpft worden sind, weder gegen Masern noch gegen andere Erkrankungen.“

Die Masernschutzimpfung ist im Gesundheitsamt der Stadt Graz gratis, möglichst mit einem vereinbarten Impftermin – impfen lassen könne man sich aber auch bei allen niedergelassenen Ärzten, hieß es.

Impfung auch für Erwachsene empfohlen

Die Leiterin des Grazer Gesundheitsamtes rät auch Erwachsenen, ihren Masernimpfstatus zu kontrollieren – vor allem jenen, die Ende der 1970er, Anfang der -80er Jahre eine einzige Masernimpfung erhalten haben: „Die kann auch zu wenig sein, vor allem, wenn es nur eine war und wenn es eine der älteren Generation war, also ein Totimpfstoff. Das kann man zum Teil anhand des Impfpasses beurteilen, die zweite Möglichkeit ist – um auf Nummer sicherzugehen –, dass man sich einen Antikörpertiter bestimmen lässt. Der sagt ganz klar darüber aus, ob man einen Schutz hat oder nicht.“

Jetzt werden laut Winter moderne Lebendimpfstoffe verwendet, die das Immunsystem gut auf eine mögliche Maserninfektion vorbereiten. Bis der Körper jedoch einen brauchbaren Immunschutz aufgebaut habe, könne es allerdings bis zu einer Woche dauern, so Winter.