Autobahn, A8, Bayern, Verkehr
ORF
ORF
Verkehr

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus?

Die Mobilität von heute bis in die nähere Zukunft ist an diesem Wochenende Thema der Automesse MotionExpo in Graz. Wie die Mobilität der Zukunft nach einem möglichen Ende von Verbrennermotoren aussehen kann.

Am Freitag hätten die EU-Boschafter über das pauschale Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 abstimmen sollen – diese Abstimmung wurde aber verschoben und werde, wie es zuletzt hieß, „zu gegebener Zeit“ nachgeholt. Vor allem Deutschland stieg zuletzt auf die Bremse: Grund ist aus Sicht Deutschlands die unklare Zukunft von E-Fuel.

Elektroauto für Klimabilanz

Die Lösung sei das E-Auto. Auf diesem Standpunkt steht Franz Prettenthaler vom Joanneum Research Life-Institut, das unter anderem Automobilclubs in Europa berät: „Aus einem ganz einfachen Grund: die Klimabilanz. Wenn man sich das wirklich von der Wiege bis zur Bahre, also vom Abbau der Rohstoffe an ansieht, ist es jetzt schon deutlich besser als der Verbrenner, auch besser als Wasserstoffautos. Und man hat auch wirklich einen großen ökonomischen Vorteil.“

Wasserstoffantrieb im Kommen

Alexander Trattner, forscht an Wasserstoffantrieben und leitet das HyCentA, an der TU-Graz. Er sagt, die Zukunft gehört den wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen: „Das kann man so vergleichen: Dort, wo die Batterieelektromobilität vor 20 Jahren gestanden ist, dort stehen wir heute ungefähr mit der Wasserstoffmobilität im Bereich der Brennstoffzelle. Und da muss ich Herrn Prettenthaler widersprechen: Eine Batterie macht nur dort Sinn, wo man kleine Batterien für kurze Reichweiten einsetzt. Bei größeren Reichweiten ist das Brennstoffzellenfahrzeug mit Hybridantrieb und Wasserstoff das Beste über den gesamten Lebenszyklus.“

Synthetisch hergestellte Treibstoffe

Für Jürgen Roth, Chef der eFuels Alliance, ist hingegen klar: 2035 werden wir mit synthetisch hergestelltem Diesel oder Benzin CO₂-neutral unterwegs sein: „Ich glaube, dass der Verbrennungsmotor – entgegen der politischen Meinung – noch eine lange Zukunft haben wird. Denn auch wenn sich Elektrofahrzeuge jetzt in den Zulassungsstatistiken mehr und mehr am Markt etablieren, haben wir natürlich immer noch einen riesigen Bestand mit Verbrennungsmotoren.“

Wenn man sich den derzeitigen Strommix in Europa anschaue, dann sei das bei weitem nicht so nachhaltig, wie man glaube. Man schaffe neue Abhängigkeiten von China, die in Europa doppelt so hoch seien, wie die derzeitigen von Russland, sagt Roth. „Wenn es darum geht, wer die Rohstoffe für die neuen Batterien liefert, dann ist das im einen oder anderen Fall sogar der viel neutralere und CO₂-neutral Weg, auch mit synthetischen Kraftstoffen zu fahren.“