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Gesundheit

Gesundheitssystem: Suche nach Lösungen

Lange OP-Wartezeiten, übervolle Ambulanzen, hunderte gesperrte Betten – die steirischen Krankenhäuser haben derzeit mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Medizinisches Personal und Pflegekräfte sind oft überfordert. Ärztekammer und KAGes suchen nach Lösungen.

„Es gibt einige Bereiche, wo sie sehr dünn ist, die Personaldecke. Wo es reicht, wenn ein, zwei Kolleginnen und Kollegen ausfallen oder uns verlassen, und Dienste nicht mehr bespielt werden können“, beschreibt Michael Tripolt die Situation in vielen steirischen Spitälern. Der Vorsitzende des KAGes-Zentralbetriebsrates nennt als Beispiele die Gynäkologie in Hartberg oder die Interne Abteilung in Wagna. Auch Intensivstationen sind betroffen.

Steiermarkweit sind derzeit rund 600 Betten gesperrt – mehr dazu in Gesundheitssystem wird zum Patienten. KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark führt dies nicht nur auf Personalmangel zurück, sondern auch auf Bauarbeiten. Er setze in der derzeitigen Situation auf häuserübergreifende und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit.

Mehr Geld gefordert

Die Zahl der gesperrten Betten sei laut Stark seit Monaten stabil: „Was sich ändert ist, dass wir an unterschiedlichen Stellen eben immer wieder eine unterschiedliche Dynamik haben, und dass wir zunehmend mehr in eine Flexibilität gehen. Das heißt, interdisziplinäre Belegungen, einfach hohe Innovationskraft, hohe Flexibilität und das möchte ich ganz, ganz klar sagen, die sehe ich, die Leute machen mit: Wir sichern damit die Versorgung.“

Für den steirischen Ärztekammerpräsident, Michael Sacherer, ist aber klar, man werde auch etwas tun müssen, um Personal zu halten und auch wieder in die steirischen Spitäler zu bekommen: „Wichtig wäre es aus unserer Sicht für die Gesundheitsberufe, die Rahmenbedingungen zu verbessern und die Wertschätzung zu erhöhen. Und speziell bei der Wertschätzung muss natürlich klar sein, dass auch das Gehalt ein wichtiger Punkt ist und wir in der Steiermark zu den umliegenden Bundesländern eine konkurrenzfähige Situation haben müssen. Und da müssen wir nachbessern.“ Eine gute Nachricht gibt es: Die OP- Wartelisten etwa in der Urologie seien in den vergangenen drei Monaten deutlich abgebaut worden.